Brave blockiert Cookie-Banner – und trotzdem funktioniert alles

Schluss mit nervigen Cookie-Bannern: Auch für den Datenschutz führt Brave Cookiecrumbler ein. Auf kaputte Webseiten müssen sich Nutzer jedoch nicht einstellen.

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Als Kekse dargestellte Metroriten fliegen über der Mars-Oberfläche

(Bild: iX)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Unter dem Namen Cookiecrumbler hat Brave ein neues Open-Source-Werkzeug freigegeben, das Cookie-Banner automatisch blockiert. Interessant ist der neue technische Ansatz der Software, dank dem Webseiten wie gehabt funktionieren sollen. Herkömmliche Blocking-Tools zerschießen oft die aufgerufenen Seiten, Layout-Elemente fehlen oder Shop-Workflows lassen sich nicht mehr verwenden. Brave blockiert schon länger Werbung für einen besseren Datenschutz der Nutzer, für die Entwickler fallen Cookie-Banner in dieselbe Kategorie.

Das umgeht Cookiecrumbler mit einem individuellen Ansatz: Statt generell alle Banner zu blockieren, durchforstet das Werkzeug das Web, identifiziert die Cookie-Hinweise und schlägt passende Blocking-Optionen vor. Hierfür sind "Open-Source-LLMs" zuständig, da dieser Prozess für Menschen zu aufwendig wäre. Letztere überprüfen als Maintainer jedoch die Ergebnisse von Cookiecrumbler, bevor sie live gehen.

Dieser automatisierte Prozess basiert auf einer angepassten Tranco-Liste der in einer Region beliebtesten Webseiten. Anschließend crawlt ein Script auf den Brave-Servern durch diese Liste: Puppeteer – ein Headless-Browser – ruft die Seite auf, wobei verteilte Proxies unterschiedliche Standorte vorgeben. Letzteres stellt sicher, dass mehrsprachige Seiten und Banner korrekt identifiziert werden und stets funktionieren. Cookiecrumbler identifiziert HTML-Elemente eines möglichen Banners und das LLM überprüft sie. Abschließend übergibt Cookiecrumbler das Ergebnis zurück an die Server.

Wer diese Ergebnisse einsehen will, kann das auf GitHub tun – Brave stellt sie offen zur Verfügung und hofft laut Ankündigung auch, dass die Community den eigenen Maintainern langfristig unter die Arme greifen wird. Zuvor hatte der Browser-Entwickler die Software intern unter einem anderen Namen getestet und im vergangenen Jahr auf dem Ad Filtering Dev Summit vorgestellt. Da diese Tests im Vergleich zu bisherigen Blocking-Ansätzen positiv verliefen, steht Cookiecrumbler jetzt allgemein zur Verfügung.

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Jedoch setzt das Werkzeug im jetzigen Stand auf Braves eigener Infrastruktur auf – eine direkte Installation für andere Browser ist nicht vorgesehen. Andere Tools können jedoch die Ergebnisse zum Blockieren von Cookie-Bannern heranziehen. Und langfristig wollen die Entwickler Cookie-Banner näher an den Client bringen. Voraussetzung ist laut Ankündigung aber, dass die Privatsphäre der Nutzer gewahrt bleibt.

Mehr technische Informationen zu Cookiecrumbler finden sich auf der GitHub-Seite des Projekts. Die Ergebnisse können Interessierte auf der Issues-Seite einsehen.

(fo)