Work Trend Index: Drei Viertel der deutschen Firmen wollen KI-Agenten einstellen

Laut Microsoft plant jeder dritte deutsche Betrieb mit Stellenstreichungen. Stattdessen wollen über drei Viertel der Firmen digitale Arbeitskräfte einstellen.

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kleiner Mensch redet mit groĂźem Roboter

(Bild: iX)

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Mehr als drei Viertel der Führungskräfte in Deutschland planen innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate mit dem Einsatz digitaler Arbeitskräfte in Form von KI-Agenten. Das geht aus dem von Microsoft veröffentlichten Work Trend Index 2025 hervor. Rund 38 Prozent der deutschen Manager gehen davon aus, dass ihre Teams innerhalb der kommenden fünf Jahre KI-Agenten verwalten. Microsoft bezeichnet solche Mitarbeiter als "Agent-Boss". Sie erstellen, delegieren und managen KI-Agenten, um die Produktivität der digitalen Arbeitskräfte zu erhöhen.

Die Rolle des Agent-Bosses ordnet Microsoft einer neuen Gattung von Firmen zu, die es Pionier-Unternehmen nennt. Sie zeichnen sich durch die Verfügbarkeit von künstlicher Intelligenz und die Zusammenarbeit von Mitarbeitern und KI-Agenten aus. Ihre wirtschaftliche Situation in Europa schätzen rund 70 Prozent der Mitarbeiter als positiv ein, während dies auf lediglich 35 Prozent der übrigen europäischen Unternehmen zutrifft. Bislang geben jedoch nur 46 Prozent der deutschen Angestellten an, sich mit KI-Agenten auszukennen. Bei Führungskräften liegt der Wert bei 76 Prozent. Derzeit kommt die Technologie in etwa der Hälfte der deutschen Firmen zum Einsatz.

Trotz der aktuellen Wirtschaftslage ist die Nachfrage nach KI-Wissen in deutschen Unternehmen hoch. Obwohl mehr als ein Drittel der befragten Führungskräfte aus Deutschland angibt, derzeit einen Stellenabbau in Betracht zu ziehen, erwägen 79 Prozent die Neueinstellung von KI-Experten. Rund 83 Prozent der Führungskräfte glauben, dass Mitarbeiter durch die Verwendung von KI früher in ihrer Laufbahn strategische Tätigkeiten umsetzen können. Indes gehen zwei Drittel der Angestellten davon aus, dass KI ihre Karriere vorantreiben kann.

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Für die Studie griff Microsoft auf eine Umfrage, Telemetriedaten aus Microsoft 365 und von LinkedIn erfasste Arbeitsmarkttrends zurück. Parallel zur Veröffentlichung des Work Trend Index kündigte das US-Softwareunternehmen zahlreiche Neuerungen für Microsoft 365 Copilot an. Als Teil des Frontier-Programms sind mit Researcher und Analyst die Reasoning-Modelle von OpenAI verfügbar. Über den Agent Store können Nutzer zudem KI-Agenten von Drittanbietern verwenden, etwa Jira oder Miro.

Weiterhin umfasst Microsoft 365 Copilot nun eine KI-gestützte Suche, die kontextbezogene Antworten auf Grundlage von Unternehmensdaten generiert. Neben Dokumenten innerhalb der Microsoft-Cloud ist auch eine Anbindung an externe Dienste wie Google Drive, Slack oder Confluence möglich. Zudem lässt sich auch ein Notizbuch für Chats, Dateien und Besprechungsnotizen anlegen, mit dem Copilot in Echtzeit eine Zusammenfassung als Text oder Audio erstellt. Administratoren können den Zugriff auf bestimmte KI-Agenten innerhalb ihrer Organisation steuern.

(sfe)