Amazon schießt erste Kuiper-Satelliten in All
Mit Project Kuiper will Amazon Satelliteninternet anbieten und Starlink Konkurrenz machen. Die ersten Satelliten der Konstellation sind im All.
Raketenstart
(Bild: Amazon)
Amazon hat mit dem Aufbau von Project Kuiper begonnen und die ersten Satelliten ins All geschossen. Kuiper ist Amazons Konstellation für Satelliteninternet, mit der der Konzern Starlink von SpaceX Konkurrenz machen will.
Die 27 Satelliten hat eine Atlas-V-Trägerrakete der United Launch Alliance (ULA) ins All gebracht. Diese hob am 28. April um 19 Uhr Ortszeit (29. April, 1 Uhr unserer Zeit) vom Startplatz Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus ab und setzte die Satelliten in einer Höhe von etwa 450 Kilometern aus. Der vorgesehene Orbit liegt etwa 180 Kilometer höher. Diesen werden die Satelliten mit einem eigenen Antrieb erreichen.
Die 27 Satelliten sind nur die erste Tranche. Laut der bereits 2020 erteilten Lizenz muss die Hälfte der Satelliten bis Juli 2026 ins All gelangen. Bis Juli 2029 muss die Konstellation komplett sein. In der endgültigen Ausbaustufe wird sie aus 3200 Satelliten bestehen.
ULA soll 2025 noch fünfmal für Amazon fliegen
Dafür hat sich Amazon bereits weitere Raketenstarts gesichert. ULA soll in diesem Jahr noch bis zu fünf Satellitentransporte für den Konzern absolvieren.
Amazon schoss 2023 zwei Erprobungssatelliten ins All, mit denen die Funktionsfähigkeit des Systems getestet wurde, bevor sie 2024 abgesenkt wurden und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühten.
Geplant war, dass im ersten Halbjahr 2024 die ersten regulären Satelliten ins All starten. Der Testbetrieb hätte dann Ende des Jahres beginnen sollen. Schließlich verzögerte sich der Start bis April 2025. Laut Plan sollte er am 9. April stattfinden, musste jedoch wegen schlechten Wetters verschoben werden.
Schnelles Internet für abgelegene Regionen
Project Kuiper soll schnelles Internet in abgelegene Regionen bringen, die bislang weder durch Kabel noch durch Mobilfunk versorgt sind. Eine weitere Anwendung kann sein, Internet in Flugzeuge zu bringen.
Konkurrent Starlink des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX ist jedoch deutlich größer: SpaceX hat bereits über 250 Satellitentransporte für Starlink durchgeführt. Die Konstellation bestand Ende März aus mehr als 7100 Satelliten. Weltweit nutzen über fünf Millionen Menschen das System.
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Amazon-Gründer Jeff Bezos ficht das nicht ab: Es gebe "eine unstillbare Nachfrage" nach Internet, sagte er Anfang des Jahres der Nachrichtenagentur Reuters. "Da ist Platz für viele Gewinner. Ich sage voraus, dass Starlink weiterhin erfolgreich sein wird, und ich sage voraus, dass auch Kuiper erfolgreich sein wird."
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(wpl)