ESP32-P4-EYE: All-in-One mini-Kamera

Espressif bringt eine vollwertige, KI-fähige Digitalkamera im Mini-Format mit Display, Mikrofon, WLAN und mehr.

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Die Kamera ist von vorn zu sehen. Man sieht einen Blitz und ein kleines Objektiv. Das Gehäuse ist schwarz und 3D-gedruckt. Es sieht sehr wie eine klassische Kamera aus.

(Bild: Espressif)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Daniel Schwabe

Beim Begriff "ESP32-CAM" denken die meisten zurecht an das fingerkuppengroße Kameramodul, mit dem man allerhand Projekte umsetzen kann (zuletzt etwa AI-Erkennung am … Katzenklo?). Jetzt hat Espressif mit dem neuen Dev-Board ESP32-P4-EYE eine voll funktionsfähige Digitalkamera herausgebracht.

Wie der Name bereits vermuten lässt, basiert die Kamera auf dem ESP32-P4. Dieser verwendet zwei RISC-V-Rechenkerne mit einer Taktfrequenz von 400 MHz und KI-spezifischen Befehlssätzen. Für Low-Power-Anwendungen gibt es einen weiteren langsamen RISC-V-Kern, der mit 40 MHz taktet. Als Speicher stehen 32 MByte PSRAM und 16 MByte Flash zur Verfügung. Für drahtlose Kommunikation über Wi-Fi 6 und Bluetooth ist noch ein zweites ESP-Modul integriert – der ESP32-C6-MINI-1U.

Neben dem Bildschirm auf der RĂĽckseite sind noch zwei programmierbare Tasten.

(Bild: Espressif)

Der ESP-P4 verfügt außerdem über einen Pixel-Processing Accelerator (PPA), der für die Beschleunigung von bildbasierten Aufgaben wie Rotation, Spiegelung etc. Zuständig ist. Dazu kommt ein Bildsignalprozessor (Image Signal Processor, ISP), der diverse Funktionen zur Bildverbesserung bietet, etwa Farbkorrektur oder Rauschunterdrückung.

Der Bildsensor löst mit zwei Megapixeln auf, wads für Full-HD-Bilder reicht. Im Datenblatt ist ein Blickwinkel von 107 Grad vermerkt, was einer Brennweite von 16 mm entspricht. Die Brennweite soll manuell verstellbar sein – der Bereich ist allerdings unbekannt. Dazu kommen noch wichtige Bestandteile für eine Kamera: eine LED, die als Blitz fungiert, ein Mikrofon, ein MicroSD-Karten-Slot für mehr Speicher und ein Dreh-Encoder.

Über Letzteren kann man sich durch Menüs navigieren, die ein 1,5-Zoll-Display mit 240 × 240 Pixeln darstellt. Dort können auch aufgenommene JPG-Bilder und H.264-encodierte Videos, die mit der Kamera gemacht wurden, direkt abgespielt werden.

Die ganze Technik befindet sich auf einem einzelnen Board, das in einem schwarzen Kamera-Gehäuse untergebracht ist. An der linken Seite der Kamera sind zudem 20 GPIO-Pins für I2C und zur Stromzufuhr mit 3,3 Volt herausgeführt. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich zwei USB-C-Buchsen. Eine fungiert als OTG-Geräte-Port und die andere ist für Debugging reserviert.

Ăśber USB kann die Kamera auch mit Strom versorgt werden, allerdings ist auch ein Ladeschaltkreis fĂĽr eine Lithiumbatterie integriert.

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Dieses Board lässt sich entweder direkt als normale Digitalkamera einsetzen oder mit den KI-Funktionen des ESP-P4 für etwa Bilderkennungen verwenden. Denkbar sind zum Beispiel kompakte Überwachungskameras mit WLAN-Anbindung, die erkannte Bewegungen analysieren und direkt an ein Backend melden. Auch tragbare Geräte für visuelle Assistenzsysteme oder einfache Augmented-Reality-Umgebungen können realisiert werden. Das verbaute Mikrofon ist für Spracherkennung oder -steuerung nützlich.

Das ESP32-P4-EYE-Dev-Board gibt es fĂĽr 35 US-Dollar auf Amazon zu kaufen.

Im offiziellen Espressif-Wiki gibt es einen Starter-Guide, Schaltpläne und Datenblätter der Kamera.

Wer mehr ĂĽber die Welt der ESPs wissen will, findet in unserem ESP32-Primer alle Informationen, die man zum Durchstarten braucht.

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