Handelsminister: Apple wartet für US-Produktion auf "Roboter-Arme"

Donald Trump will, dass Apple iPhones in den USA baut. Sein Handelsminister sagt, dass Konzernchef Tim Cook nicht abgeneigt sei – dafür aber Technik braucht.

vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Howard Lutnick und Donald Trump

Howard Lutnick (rechts) und Donald Trump bei Lutnicks Amtseinführung.

(Bild: White House / PD)

Lesezeit: 3 Min.
Von

Apple wartet nach Worten von US-Handelsminister Howard Lutnick nur auf die Entwicklung präziser Roboter-Arme, um iPhones auch in den USA zusammenzubauen. Konzernchef Tim Cook habe ihm kürzlich gesagt, dass Apple gar nicht so viele Leute im Ausland beschäftigen wolle, erzählte Lutnick in einem Interview mit dem US-Wirtschaftssenders CNBC in dieser Woche. Das Problem: Dafür benötige man Roboterarme, die genau und in großen Stückzahlen arbeiten könnten. Sobald das in Sicht sei, werde Apple in den USA produzieren, habe Cook ihm zugesagt.

Amerikanische Arbeiter würden dann diese automatisierten Fabriken am Laufen halten, statt Gehäuse zusammenzuschrauben, so Lutnick. Vor einigen Wochen hatte er ebenfalls im TV geschwärmt: "Die Armee aus Millionen und Millionen menschlichen Wesen, die winzige Schrauben reindrehen, um iPhones zu produzieren – so etwas wird nach Amerika kommen." Jetzt sagte er, diese Äußerung sei "aus dem Kontext gerissen" worden.

US-Präsident Donald Trump will Hersteller mit hohen Importzöllen zwingen, ihre Produktion wieder in die USA zu verlegen. Für wichtige Elektronik wie Smartphones und Laptops gab es jüngst allerdings eine vorläufige Ausnahme.

Der Handelsminister – und auch Präsident Trump – hatten wiederholt geäußert, dass eine iPhone-Produktion in den USA "möglich" und erwünscht sei. Die weitaus meisten iPhones werden in China gebaut, auch wenn Apple in den vergangenen Jahren die Produktion in Indien enorm ankurbelte. Ein Auslöser der Produktionsverlagerung waren schon vor Jahren zeitweise Engpässe wegen Corona-Lockdowns in China, die die Risiken der Abhängigkeit von nur einem Land zeigten, sowie die Strafzölle während der ersten Trump-Administration.

Videos by heise

Zugleich befinden sich die Lieferketten nicht nur von Apple, sondern auch anderer großer Elektronik-Hersteller seit Jahrzehnten hauptsächlich in Asien. Außerdem sind dort die Arbeitskosten noch immer teils deutlich niedriger als in den USA, auch wenn die Löhne in China weiter steigen. Würde Apple seine iPhones etwa in einer Fabrik in West Virginia oder N

ew Jersey bauen, läge der Preis eines Geräts bei 3.500 Dollar, meinte jüngst Analyst Dan Ives von der Investmentfirma Wedbush.

Verlegte der Konzern nur zehn Prozent der Lieferkette in die USA, würde ihn das drei Jahre und 30 Milliarden Dollar kosten, schätzte Ives gegenüber US-Medien. Apple äußerte sich bisher nicht zu der seit Wochen laufenden Diskussion. Zuletzt lobte Konzernchef Tim Cook den Aufbau einer dritten Fabrik des Chipherstellers TSMC in Arizona.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)