Notensatzprogramm Dorico 6 mit verbesserter Ansicht und Jazz-Notation im Test
Das Notensatzprogramm Dorico 6 bietet eine verbesserte Partituransicht fĂĽr Klassiker sowie flexible Akkordnotation fĂĽr Jazzer und unterstĂĽtzt sogar Marschmusik.
- Dr. Justus Noll
Nachdem Konkurrent Finale überraschend eingestellt wurde, gibt es zum Notensatzprogramm von Steinberg kaum noch ernstzunehmende Alternativen. Dorico hat zusätzlich an Bedeutung gewonnen, weil die Digital-Audio-Workstation Cubase 14 einen Noteneditor enthält, dem Technik und Bedienkonzept von Dorico zugrunde liegen. Dorico selbst ist jedoch nicht MPE-fähig (MIDI Polyphonic Expression).
Diese Erweiterung des MIDI-Standards erlaubt mehrere Änderungen pro Note, etwa für verschiedene Vibrati. Wer solche Nuancen nutzt, ist auf einen Workaround angewiesen und kann beispielsweise Stücke in Cubase einspielen und den Notensatz später in Dorico importieren. Ein intelligenter Assistent hilft in Dorico 6 dabei, Notationsfehler zu erkennen. Der Proofreader bemerkt unnötig wiederholte Dynamikanweisungen oder metrisch unvollständige Takte.
Steinberg preist ihn als ein Hauptfeature des neuen Dorico, ausgereift ist er allerdings nicht: In einer Violinstimme kreidete er im Test fälschlicherweise alle Flageoletts mit dem großen Terzgriff als "unausführbar" an. Unverständlich ist auch der Vorwurf "Arco-Technik wird wiederholt" nach einer Pizzicato-Anweisung. Denn Pizzicato gilt üblicherweise bis zur nächsten Arco-Markierung. Wenn die Hinweise stören, kann man einzelne Fehlertypen wie Schlüssel, Tonarten oder Auftakte vom Korrekturlesen ausnehmen.
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