MacUpdater: Traditionsreiches Update-Tool für den Mac sucht neue Heimat

Wer Software nicht im App Store bezieht, muss Aktualisierungen pro Mac-App einzeln einspielen. Hier hilft das Tool MacUpdater. Doch die Macher möchten aufhören.

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MacUpdater von CoreCode

MacUpdater von CoreCode: Bald ist es vorbei, außer es kommt ein Aufkäufer daher.

(Bild: MacUpdater / CoreCode)

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CoreCode, Entwickler des seit vielen Jahren verfügbaren Tools MacUpdater samt der dahinterliegenden Website und Datenbank, will die Arbeit an dem Update-Werkzeug für macOS bis Ende des Jahres einstellen. Das kündigte die in Malta beheimatete Firma in einer Mitteilung an. Zuvor will das Unternehmen noch versuchen, entweder die vorhandene Technik oder gleich das ganze MacUpdater-Projekt zu veräußern, so Gründer Julian Mayer.

MacUpdater hilft Nutzern dabei, ihre Mac-Software aktuell zu halten. Wurde diese nicht aus Apples hauseigenem Mac App Store oder alternative Dienste wie SetApp bezogen, sondern von einzelnen Websites heruntergeladen, fehlt es unter macOS an einer zentralen Update-Funktion. Zwar gibt es in einzelnen Apps üblicherweise eine automatische Anzeige für frische Versionen (häufig über das freie Framework Sparkle), doch muss man diese dann händisch installieren. MacUpdater hat hingegen eine eigene Datenbank mit App-Updates und erlaubt es dann, über ein einzelnes Programm zu aktualisieren.

Die Anwendung kann kostenlos als reiner Scanner auf neue Updates verwendet werden (Installation dann manuell), als kostenpflichtige Version (4,40 US-Dollar) geht das auch automatisiert. In der Datenbank für das "One-Click-Update" sind aktuell über 6000 Apps enthalten, für 100.000 Apps werden Versionsinformationen aktuell gehalten. Neben der Standard-Variante gibt es auch eine Pro- und Business-Version, die unter anderem ein Kommandozeilenwerkzeug mitbringen und Spezialfälle wie Audio-Plugins abdecken. Hier zahlt man 10,27 Dollar (Pro) beziehungsweise 10 Euro (Business, pro Seat). Alle vier Versionen von MacUpdater werden noch bis zum 1. Januar 2026 unterstützt.

Mayer zufolge konnte er mit MacUpdater "die zentralen technischen Herausforderungen im Bereich macOS-App-Updating" lösen. Er habe sich innerhalb von acht Jahren das Vertrauen zehntausender Nutzer aufgebaut. Das Problem: Es fehlt an einer nachhaltigen Monetarisierung ohne ein Abomodell, das Mayer aber nicht selbst umsetzen möchte. Bei einer kompletten Übernahme des Projekts sei mit rund 300.000 Euro im Jahr in Form eines Abodienstes zu rechnen, schätzt CoreCode. "Hier gibt es noch größere Chancen auf Wachstum, wenn man in den Enterprise- und Corporate-Markt geht, der bislang nahezu ignoriert wurde." Alternativ lasse sich die MacUpdater-Technik auch in andere Werkzeuge einbauen, etwa aus dem Bereich MDM. Weitere Details für interessierte Käufer listet CoreCode auf seiner Website.

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Es bleibt zu hoffen, dass MacUpdater in gute Hände kommt – auch, weil die App auf einem Mac eine wichtige Aufgabe übernimmt, die sicherheitskritisch ist. In letzter Zeit gab es mehrfach Aufkäufe bekannter macOS-Apps durch eher dubiose Anbieter. Das kann durchaus für Nutzer gefährlich werden, weil sie einer Anwendung (als Projekt kleinerer Entwickler) zuvor vertraut und dieser dann diverse Rechte eingeräumt hatten. Immerhin nötigt Apple App-Entwickler bei einer Übernahme durch eine andere Identität dazu, das entsprechende Entwicklerzertifikat zu tauschen – sofern sich die Aufkäufer daran halten.

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(bsc)