Trump zum Trotz: Apple schwenkt unverändert die Pride-Flagge

Das nächste iOS-Update steht vor der Tür: Mit der mitgelieferten "Pride Collection" bewegt sich Apple in den USA auf politisch dünnes Eis.

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Apples Pride Edition 2025

(Bild: Apple)

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Vor dem "Pride Month" im Juni hat Apple seine "Pride Collection" für 2025 angekündigt: Diese setzt sich wie üblich aus einem neuen Apple-Watch-Armband sowie einem zugehörigen bunten Wallpaper für iPhones und iPads und einem Ziffernblatt für die Smartwatch zusammen. All dies "um die Stärke und Schönheit der LGBTQ+-Communities auf der ganzen Welt zu feiern", wie das Unternehmen am Montag mitteilte.

Der neue Schreibtischhintergrund ist fester Bestandteil des Betriebssystems und wird mit der kommenden Version iOS / iPadOS 18.5 ausgeliefert. Das neue Pride-Ziffernblatt steckt parallel in watchOS 11.5. Die Systemaktualisierungen dĂĽrften demnach voraussichtlich in der kommenden Woche fĂĽr die Allgemeinheit zum Download bereitstehen.

In diesem Jahr setzt der Konzern mit der Pride Collection zugleich ein besonders klares politisches Zeichen im Heimatmarkt USA. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will im Hinblick auf Diversitätsprogramme (DEI) und Regelungen für die LGBTQ+-Szene die Uhr zurückdrehen. Dabei ist Apple bereits direkt in Trumps Fadenkreuz geraten: Der Konzern müsse seine DEI-Initiativen "komplett loszuwerden und nicht einfach nur anpassen", forderte der US-Präsident im Februar. DEI steht für "Diversity, Equity and Inclusion" – Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion.

Andere Konzerne, auch im IT-Sektor, sägten entsprechende Programme umgehend ab, Google entfernte Berichten zufolge etwa den Pride Month kurzerhand aus seinem Kalenderdienst.

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Die Pride-Uhrenarmbänder haben bei Apple eine inzwischen schon recht lange Tradition, sie reichen fast 10 Jahre zurück. Als erster CEO eines US-Riesenkonzerns outete sich Tim Cook 2014 als schwul. Apples Engagement rund um LGBTQ+ gilt auch deshalb als authentisch und nicht nur als Marketingvehikel, um ein paar Watch-Armbänder loszuschlagen.

Zugleich ist Cook sichtlich bemüht, den guten Draht zu Trump aufrechtzuerhalten. Gerade für Apple steht hier viel auf dem Spiel: Die von der US-Regierung in Aussicht gestellten Strafzölle könnten Apple allein im laufenden Geschäftsquartal bis zu 900 Millionen US-Dollar kosten, schätzte Cook jüngst – und das, obwohl sich die iPhone-Nachfrage in den USA weitestgehend durch in Indien statt in China gefertigte Geräte decken lasse.

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