Frankreich stellt erste Concorde unter Denkmalschutz

2003 wurde die Concorde außer Dienst gestellt. Die französische Kulturministerin Dati hat die erste Maschine dieses Typ unter Denkmalschutz gestellt.

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Ăśberschallflugzeug Concorde

Ăśberschallflugzeug Concorde

(Bild: Jeang Herng/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Das erste Exemplar der Concorde ist jetzt ein Denkmal. Das hat die französische Kulturministerin Rachida Dati angekündigt.

"Ich gebe bekannt, dass das Flugzeug Concorde Nr. 1 und seine komplette Ausrüstung unter Denkmalschutz gestellt werden", schreibt Dati auf der Social-Media-Plattform X. "Dieses Flugzeug verkörpert die industrielle Stärke und die Innovationsfähigkeit Frankreichs in der Luftfahrt." Zudem sei es "ein Symbol für unsere Fähigkeit zur internationalen Zusammenarbeit."

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Die Concorde war eine Gemeinschaftsentwicklung von Frankreich und Großbritannien. Ein entsprechendes Abkommen schlossen die Nationen Ende 1962. Der Erstflug der Concorde 001 fand am 2. März 1969 statt, der des Prototyps 002 am 9. April. Am 1. Oktober flog eine Concorde erstmals schneller als Mach 1. Gut ein Jahr später, am 4. November 1970, erreichte sie Mach 2. Das entspricht etwa 1200 km/h respektive 2500 km/h.

Die Überschallmaschine nahm Anfang 1976 ihren kommerziellen Dienst auf. Allerdings war zu der Zeit schon klar, dass diverse Länder die Überschallmaschine wegen der Lautstärke nicht zulassen.

Ab November 1977 flog die Concorde im Linieneinsatz ĂĽber den Atlantik. Von London nach New York brauchte sie im Schnitt weniger als 3,5 Stunden, bei Geschwindigkeiten von rund 2100 km/h. Die schnellste AtlantikĂĽberquerung fand am 7. Februar 1996 statt: An dem Tag absolvierte die Concorde die Strecke von New York nach London in 2 Stunden, 52 Minuten und 59 Sekunden.

Am 25. Juli 2000 stĂĽrzte eine Concorde kurz nach dem Start vom Pariser Flughafen Charles de Gaulle ab. Bei dem UnglĂĽck starben 113 Menschen. Daraufhin wurden alle Maschinen dieses Typs stillgelegt und aufwendig ĂĽberarbeitet.

Im November 2001 nahm die Concorde ihren Dienst wieder auf. Doch die hohen Kosten fĂĽr Treibstoff und Unterhalt fĂĽhrten schlieĂźlich zur endgĂĽltigen Stilllegung. Der letzte kommerzielle Flug fand am 24. Oktober 2003 statt. Der letzte Start war am 26. November, als eine Concorde von London Heathrow zum Werk in Filton in SĂĽdwestengland flog.

Insgesamt wurden 20 Concorde gebaut. 18 sind noch intakt und stehen heute als Ausstellungstücke in Museen oder auf Flughäfen. Eine kann im Technikmuseum in Sinsheim in Baden-Württemberg bestaunt werden, zusammen mit ihrem sowjetischen Gegenstück, der Tupolew Tu-144.

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Inzwischen gibt es mehrere Projekte zur Entwicklung neuer ziviler Überschallflugzeuge. Das US-Unternehmen Boom Supersonic hat einen Prototyp gebaut, der bei Testflügen Anfang des Jahres die Schallmauer durchbrach. Das reguläre Überschallpassagierflugzeug soll 2029 einsatzbereit sein.

Die Concorde sei "ein Pionier des Ăśberschallflugs", resĂĽmierte Ministerin Dati und bleibe "unvergessen".

(wpl)