IaaS und PaaS: Worauf beim Abschied von US-Hyperscalern zu achten ist

Wer IaaS- oder PaaS-Dienste konsumiert, landet oft bei AWS, Azure oder GCP – und macht sich davon abhängig. Es gibt aber durchaus europäische Alternativen.

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Lesezeit: 17 Min.
Von
  • Martin Gerhard Loschwitz
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Die Public Cloud bietet Unternehmen viele vermeintliche Vorteile: Kostensicherheit, Skalierbarkeit für Wachstum und das gute Gefühl, selbst nicht länger den Betrieb eigener IT-Infrastruktur am Bein zu haben. Einher geht mit dem Umzug in die Public Cloud, wie ihn so viele Unternehmen in den vergangenen Jahren vollzogen haben, aber auch eine latente Gefahr. Denn Azure, AWS und GCP bieten zwar eine schier unglaubliche Menge an Funktionen und Diensten – das ist komfortabel und bringt schnelle Erfolge. Ebendiese Dienste sind aber auch derart miteinander verknüpft, dass sich ein umfassender Lock-in-Effekt ergibt. Mit Erfolg: Wer seine gesamte IT-Infrastruktur auf AWS umgezogen hat, migriert von dort nicht mal eben wieder weg.

Kritikern in Europa ist dieser Umstand seit Jahren ein Dorn im Auge. Denn die Hyperscaler sind allesamt amerikanisch. Und allzu leicht, so haben diese Kritiker in den vergangenen Jahren gebetsmühlenartig gewarnt, könnten politische Ereignisse die Dienste der Hyperscaler zum Spielball der Interessen machen. Bis zum Amtsantritt Donald Trumps haben die meisten Akteure in der Branche diesen Umstand allerdings als verschwörungstheoretischen Unsinn abgetan. Seit dem 20. Januar 2025 dürfte jedem klar sein, dass die Warnungen eben genau das nicht waren. Und plötzlich ist die Gefahr, dass die US-Regierung europäischen Kunden den Stecker bei AWS und Co. zieht, sehr real. Doch die eigenen Dienste geordnet von den Hyperscalern weg und zu souveränen europäischen Anbietern umzuziehen, ist leichter gesagt als getan, vor allem dann, wenn man nicht doch wieder In-House-Infrastruktur aufbauen und betreiben möchte.

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  • IaaS- und PaaS-Angebote gehören zu den beliebtesten Public-Cloud-Dienstleistungen, jedoch fĂĽhren sie Firmen oft direkt in eine kritische strategische Abhängigkeit von Azure, AWS und GCP.
  • Angesichts der aktuellen politischen Ereignisse besteht die latente Gefahr, dass diese Dienste sehr kurzfristig nicht mehr verfĂĽgbar sind, was Firmen unter Umständen existenziell bedroht.
  • Die europäischen Alternativen bieten mehr Rechtssicherheit, unterscheiden sich aber deutlich in Qualität und Funktionsumfang der Angebote.
  • Wer seine IaaS- und PaaS-Dienste aus der Public Cloud zu einem anderen Anbieter migrieren möchte, braucht einen guten Plan, geeignete Tools und eine sorgfältige Vorbereitung.
  • Am Beispiel des Umzugs eines Kubeflow-Clusters zeigt sich, dass solche Migrationsprojekte zwar möglich, aber komplex und aufwendig sind.
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Das Problem ist vielschichtig: Zunächst stellt sich die Frage, welche europäischen Anbieter denn als Alternative zu AWS und Co. überhaupt infrage kommen. Ist diese Nuss geknackt, steht das Thema der technischen Umsetzbarkeit auf dem Plan. Wie sorgt man also ganz konkret dafür, dass die eigene, derzeit noch bei AWS oder Azure laufende Plattform den Übergang hin zu einem europäischen Anbieter übersteht?

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