1,3 Millionen Dollar gespart: 37signals zieht Daten von AWS auf eigene Server um
Nach der Migration seiner Workloads von AWS in eigene Rechenzentren folgt nun der S3-Speicher. So will 37signals jährlich weitere 1,3 Millionen Dollar sparen.
(Bild: iX)
37signals hat mit der Migration seiner Daten vom Cloudanbieter Amazon Web Services (AWS) in den eigenen On-Premises-Storage begonnen. Das Websoftware-Unternehmen entwickelt das Projektmanagement-Tool Basecamp und die E-Mail-Plattform HEY. Die Übertragung der Daten in die eigenen Rechenzentren werde noch bis zum Sommer dauern, erklärt CTO David Heinemeier Hansson, der auch das Webframework Ruby on Rails erfand. "Das wird ein Grund zum Feiern sein", schreibt er in einem LinkedIn-Post. Nach der Migration könne 37signals seine AWS-Accounts löschen und spare jährlich rund 1,3 Millionen US-Dollar.
Eigener Speicher 87 Prozent gĂĽnstiger als AWS S3
Bereits 2022 kündigte Hansson an, AWS wegen jährlicher Kosten von 3,2 Millionen US-Dollar verlassen zu wollen. Im ersten Schritt zog 37signals seine Workloads aus der AWS-Cloud auf eigene Server von Dell um. Trotz der Anschaffungs- und Betriebskosten von rund 700.000 US-Dollar pro Jahr spart das Unternehmen so etwa 1,2 Millionen US-Dollar jährlich. Jedoch verblieben die Daten zunächst im S3-Speicherdienst von AWS, für den 37signals weiterhin rund 1,5 Millionen US-Dollar im Jahr zahlt.
Mit der Migration fällt dieser Kostenpunkt für das Softwareunternehmen weg. Dazu investierte 37signals rund 1,5 Millionen US-Dollar in insgesamt 18 Petabyte eigenen Speicherplatz von Pure Storage. Laut dem Beitrag kostet der Betrieb des Speichers jährlich weniger als 200.000 US-Dollar. Zudem habe AWS auf Gebühren in Höhe von 250.000 US-Dollar für den Download der Daten verzichtet. Nachdem sich die einmaligen Ausgaben amortisiert haben, spare das Unternehmen so weitere 1,3 Millionen US-Dollar im Jahr.
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Hansson: “Cloud kann trotzdem eine gute Wahl sein”
Insgesamt habe 37signals durch den Wechsel von der Cloud auf eigene Hardware seine Ausgaben um mehr als zwei Millionen US-Dollar reduzieren können, ohne weitere Mitarbeiter zu benötigen. Obwohl Unternehmen ihre Workloads teilweise aus der Cloud zurückholen, sei sie laut Hansson für bestimmte Einsatzzwecke die richtige Wahl, etwa für kleine Firmen und Start-ups mit wirtschaftlichen Unsicherheiten und schwankendem Bedarf. Jedoch kritisiert er die Cloudanbieter, die viel Geld in Werbung und PR investieren würden, um Kunden davon zu überzeugen, dass es keine Alternative zur Cloud gebe.
(sfe)