Funktionierender Prototyp von Nvidias Titan Ada kommt nahe an RTX 5090

Eine Titan-Version von Nvidias 4000er-Karten erschien nie. Ein nun getesteter Protoyp verdeutlicht warum.

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Nvidias Monster-GPU mit Monster-KĂĽhler und zwei 12VHPWR-AnschlĂĽssen

Nvidias Monster-GPU mit Monster-KĂĽhler und zwei 12VHPWR-AnschlĂĽssen im Test.

(Bild: Roman "der8auer" Hartung / Youtube)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Dem deutschen YouTuber und Hardwareentwickler Roman "der8auer" Hartung ist es gelungen, eine Nvidia-Grafikkarte vom Typ "Titan Ada" zu beschaffen. Es handelt sich um ein anderes Modell als die zuvor von anderen Medien gezeigten Muster einer mutmaĂźlichen GeForce RTX 4090 Ti, welche ebenso wie die Titan nie auf den Markt kam. Die Karte wirkt auch optisch und in der Ausstattung nicht wie ein echter Prototyp, eher wie eine Kleinserie. Vom eigenen KĂĽhlerdesign bis hin zum beleuchteten Titan-Schriftzug ist alles vorhanden, was auch ein Serienmodell von Nvidias Founders Editions ausmacht.

Wie schon bei der vermeintlichen GeForce RTX 4090 Ti, welche unter anderem Gamers Nexus Anfang 2025 zerlegte und testete, ist auch die Titan Ada anders als die meisten Grafikkarten aufgebaut. Die Platine ist nicht parallel zum Kühler, sondern parallel zum Motherboard montiert. Sie sitzt also quasi am Boden der Grafikkarte. Das kommt dem Luftstrom im Kühler entgegen, weil das PCB nicht im Weg ist. Anders als die 3-Slot-Designs der Founders Edition der GeForce RTX 4090 ist der Kühlkörper der Titan Ada aber vier Slots dick, was auch durch den Platz für das schmale PCB bedingt ist.

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Auf der Titan Ada arbeitet Nvidias GPU AD102-450 im sogenannten Vollausbau, es sind also keine Funktionseinheiten deaktiviert. Die schnellste Ada-Lovelace-Karte für Spiele, RTX 4090, ist mit dem AD102-300 bestückt. Dieser bietet 16.384 Rechenwerke (Shader), die GPU auf der Titan 18.432. Auch bei den sonstigen Einheiten wie Raster-Endstufen (ROPs) und Raytracing-Kernen sind es immer 12 Prozent mehr. Die aktuelle RTX 5090 bietet gleich 21.760 Shader, also nochmals 18 Prozent mehr als bei der Titan Ada. Beim Speicher liegt die Titan, wie bei dieser Serie üblich, in der Menge deutlich vor den anderen Reihen: 48 GByte GDDR6X sind verlötet gegenüber den 32 GByte der RTX 5090. Weil das Titan-Modell aber langsameren GDDR6X-Speicher statt dem neuen GDDR7 verwendet, stellt das RAM trotzdem potenziell einen Flaschenhals dar.

Unveröffentlichte Titan Ada im Vergleich zur GeForce RTX 4090 und 5090
GeForce Titan Ada RTX 4090 RTX 5090
Grafikchip AD102-450 AD102-300 GB202-300
Shader- / Raytracing- / Tensor-Kerne 18.432 / 144 / 576 16.384 / 128 / 512 21.760 / 170 / 680
Basistakt / Boost 2235 / 2520 MHz 2235 / 2520 MHz 2010 / 2410 MHz
FP32-Rechenleistung 92,9 TFlops 82,6 TFlops 104,9 TFlops
Speicher 48 GB GDDR6X 24 GB GDDR6X 32 GB GDDR7
Speicherdurchsatz 1008 GB/s, 384 Bit 1008 GB/s, 384 Bit 1792 GB/s, 512 Bit
PCI Express 4.0 x16 4.0 x16 5.0 x16
Leistungsaufnahme ~450 Watt 450 Watt 575 Watt
Stromanschluss 2 Ă— 12V-2x6 12V-2x6 12V-2x6

Da die Titan Ada nie in den Handel kam und offenbar seit Jahren nicht mehr gepflegt wurde, musste Hartung sie mit einem Treiber aus dem Jahr 2023 testen. Damit laufen einige aktuelle Spiele gar nicht, andere mit Einschränkungen, wie er in seinem Video beschreibt. Messungen mit dem synthetischen 3DMark und einigen nicht taufrischen Spielen wie Cyberpunk 2077 waren dennoch möglich. Dabei kommt die Titan im ersten Test GT1 von 3DMark Timespy Extreme auf 139 fps. Sie ist damit 15 Prozent schneller als eine RTX 4090. Die RTX 5090 – mit aktuellem Treiber – ist nur 11 Prozent schneller. Beim moderneren 3DMark Speedway ist die 5090 dann aber 33 Prozent schneller als die Titan (mutmaßlich ohne Treiberoptimierungen).

Mit Cyberpunk 2077 liegt die Titan 22 Prozent vor der RTX 4090, die RTX 5090 ist jedoch nochmals 26 Prozent schneller als die Titan. Hier dürfte aber der Treiber des beständig optimierten Spiels einiges ausmachen. Dennoch kommt Roman Hartung zu einem nachvollziehbaren Fazit: Nvidia brachte die Titan Ada wohl deshalb nicht auf den Markt , um den Abstand zur nächsten Blackwell-Generation mit der RTX 5090 größer aussehen zu lassen. Rein technisch wäre auch schon mit Ada-Lovelace-GPUs mehr machbar gewesen.

Das gilt insbesondere für die Leistungsaufnahme: Statt der TDP von 575 Watt für die 5090 zieht die Titan Ada in den Tests nur unter 450 Watt aus ihren zwei 12V-2x6-Buchsen. Sie ist damit von den drei getesteten Karten sogar die effizienteste. Wie Nvidia die beiden Anschlüsse beschaltet hat – bei der RTX 5090 mit einer Buchse gibt es hier große Kritik – ist im Übrigen noch nicht geklärt. Hartung hat die seltene Grafikkarte bisher nicht zerlegt, will das aber in einem späteren Video nachholen.

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