Neues Umsatztief: Geschäftszahlen deutscher IKT-Unternehmen bleiben schlecht
Die Umsätze der IKT-Branche gingen im ersten Quartal 2025 tendenziell zurück. Für die Zukunft sind Dienstleister positiver gestimmt als Hardwarehersteller.
(Bild: Mali lucky/Shutterstock.com)
Die deutsche IKT-Branche verzeichnete im ersten Quartal 2025 weiterhin rückläufige Umsätze. Das zeigt ein Branchenreport des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Im Vergleich zum letzten Jahresviertel 2024 berichteten knapp 41 Prozent der Unternehmen von Umsatzeinbußen, während rund 32 Prozent der Firmen ein Wachstum feststellten. Dieser Trend kommt vorwiegend durch die Dienstleister zustande, die vergleichbare Zahlen aufweisen. Weniger negativ fallen die Zahlen bei den Hardwareherstellern aus. Hier berichten rund 36 Prozent rückläufige und 35 Prozent steigende Umsätze. Für die Nachfrage zeigt sich eine ähnliche Verteilung.
Deutliche Unterschiede gibt es laut dem Bericht bei den Erwartungen an das laufende Quartal. Etwa 42 Prozent der IKT-Dienstleister gehen von steigenden Umsätzen aus, 19 Prozent erwarten rückläufige Geschäfte. Hingegen rechnen nur rund 18 Prozent der Hardwarehersteller mit einem Umsatzwachstum, während 28 Prozent rückläufige Zahlen erwarten. Die verbleibenden Firmen gehen von gleichbleibenden Umsätzen aus. Auch hier gibt es eine ähnliche Verteilung bei der erwarteten Nachfrage nach eigenen Produkten und Dienstleistungen.
Jobs: Dienstleister optimistischer als Hardwarefirmen
Im ersten Quartal verzeichneten rund 46 Prozent der IKT-Unternehmen eine konstante Anzahl an Mitarbeitern. Bei den Dienstleistern berichteten rund 29 Prozent von einem Stellenabbau, während knapp 26 Prozent mehr Personal beschäftigten. Von den Hardwareherstellern entließen hingegen etwa 37 Prozent Mitarbeiter, nur 17 Prozent stellten neu ein. Für das laufende Quartal erwarten 38 Prozent der Dienstleister zusätzliche Jobs, 22 Prozent rechnen mit Entlassungen. Hingegen gehen nur rund 13 Prozent der Hardwarehersteller davon aus, neue Stellen schaffen zu können, 27 Prozent erwarten einen Stellenabbau.
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Neben der wirtschaftlichen Situation hängt das Jobangebot in IT-Unternehmen auch mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz zusammen. Große Tech-Konzerne wie Microsoft entließen zuletzt tausende Mitarbeiter aufgrund KI-bedingter Umstrukturierungen. Auch der Zahlungsdienstleister Klarna strich zahlreiche Stellen in der Kundenbetreuung, bemerkt aber nun die Grenzen von KI. Indes plant derzeit in Deutschland jedes dritte Unternehmen mit Entlassungen. Derweil möchten rund drei Viertel der Betriebe künftig KI-Agenten als digitale Arbeitskräfte engagieren.
(sfe)