China: Ex-AMD-Partner entwirft offenbar 128-Kern-Prozessor

Aus China soll ein flotter Serverprozessor mit 128 x86-Kernen stammen. Der Hygon C86-5G kommt angeblich mit 512 Threads.

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Renderbild eines generischen Hygon-Serverprozessors

Renderbild eines generischen Hygon-Serverprozessors.

(Bild: Hygon)

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Eine Roadmap der chinesischen Firma Hygon schlägt derzeit Wellen. Sie zeigt in einer kommenden Ausbaustufe einen Prozessor mit 128 CPU-Kernen, 512 Threads dank vierfachem Simultaneous Multithreading (SMT), AVX-512-Unterstützung und 16 DDR5-5600-Speicherkanälen. Die Generation soll C86-5G heißen.

Hygon entstand ursprünglich als Chengdu Haiguang IC Design Corporation im Rahmen eines Joint-Ventures zwischen AMD und THATIC. 2018 lizenzierte AMD komplette Epyc-Prozessoren – noch aus der ersten Zen-Generation – nach China. Die Zen-Architektur firmierte bei Hygon unter dem Namen Dhyana. Mithilfe des Joint-Ventures ist Hygon an x86-Technik gelangt. Auch der C86-5G soll den x86-Befehlssatz nutzen.

Formell arbeiten AMD und Hygon aufgrund von US-Handelsrestriktionen kaum noch oder gar nicht mehr miteinander. Seit 2019 befinden sich Hygon und bekannte Aliase auf der sogenannten US-Entity-List. Es liegt aber nahe, dass die aktuellen Prozessoren weiterhin auf der Zen-Architektur basieren.

Angeblich verbessert Hygon die CPU-Architektur zum zweiten Mal substanziell. Der 64-kernige Vorgänger soll die Leistung pro Taktzyklus (Instructions per Cycle, IPC) bereits um 15 Prozent gegenüber der ersten Architekturgeneration verbessert haben. Der 128-Kerner soll noch einmal 17 Prozent obendrauf legen. Damit befände sich der Prozessor in etwa auf Zen-3-Niveau (Epyc 7003 und Ryzen 5000), wobei die Taktfrequenzen unbekannt sind. AMD verkauft seit 2024 Epyc-9005-Prozessoren (Codename Turin) mit 128 Zen-5-Kernen. Die kompakter entworfenen Zen-5c-Modelle gibt es mit bis zu 192 Kernen.

Schon der C86-4G stellte 128 PCI-Express-5.0-Lanes bereit. Der Nachfolger C86-5G sollte mindestens genauso viele haben. Zusätzlich soll er Erweiterungskarten per Compute Express Link (CXL 2.0) anbinden können.

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Fraglich ist, wo Hygon so einen Prozessor fertigen lassen könnte. Der chinesische Chipauftragsfertiger SMIC liegt mit seinem 7-Nanometer-Prozess nahe. Der Weltmarktführer TSMC darf Hygon aufgrund der US-Handelsrestriktionen nicht beliefern.

Hygon hält sich zu seinen Prozessoren bedeckt, insbesondere bei den Servermodellen. Offizielle Ankündigungen gibt es keine; auf der Webseite führt die Firma keinerlei Server-CPUs auf. Die Roadmap teilte der X-Account "@9550pro", der als zuverlässig gilt.

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