Kameraklassiker Nikon F – Beginn einer Ära

Die Nikon F eroberte in den 1960er-Jahren den Kameramarkt. Mit ihrem innovativen Baukastensystem und ihrer Unverwüstlichkeit überzeugte sie Profis.

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Nikon F mit aufgesetztem Photomic FTn Sucher und Weitwinkelobjektiv 24 mm/2.8. Gut zu erkennen ist der silberfarbene Objektiventriegelungsknopf auf der rechten Seite. Nikon-Objektive fokussieren andersherum als die Objektive sämtlicher anderer Hersteller, die Umgewöhnung beginnt bereits beim Anbringen des Objektivs an den Body., Alle Bilder: Knut Gielen

Nikon F mit aufgesetztem Photomic FTn Sucher und Weitwinkelobjektiv 24 mm/2.8. Gut zu erkennen ist der silberfarbene Objektiventriegelungsknopf auf der rechten Seite. Nikon-Objektive fokussieren andersherum als die Objektive sämtlicher anderer Hersteller, die Umgewöhnung beginnt bereits beim Anbringen des Objektivs an den Body.

(Bild: Knut Gielen)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Knut Gielen
Inhaltsverzeichnis

Als die Nikon F 1959 auf den Markt kam, war sie die fortschrittlichste und vielseitigste Kleinbildkamera auf dem Weltmarkt, obwohl sie nur eine einzige Innovation besaß: den Sucher mit einem Bildfeld von 100 Prozent. Mit der F begann die 30-jährige Dominanz der Marke Nikon im professionellen Kameramarkt. Die robuste Spiegelreflexkamera war so beliebt, dass sie noch 14 Jahre lang, bis 1973, gebaut wurde, obwohl die verbesserte Nachfolgerin bereits in den Regalen stand. Schauspieler, Popstars und Hollywood machten sie in den wilden 1960er-Jahren zur Ikone.

In den 1950er-Jahren dominierten Sucherkameras den Markt für das immer beliebter werdende Kleinbildformat. Leica hatte 1954 mit der legendären M3 das Schraubgewinde über Bord geworfen und die robuste, leise Kamera mit ihren hervorragenden Objektiven zur beliebtesten Kamera für Fotoreporter gemacht. Zu dieser Zeit war Nikon noch ein aufstrebender Objektivhersteller aus Japan, der sich ebenfalls im Kamerabau versuchte und mit der Nikon SP eine Messsucherkamera anbot, die der Leica M verdächtig ähnlich sah.

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Knut Gielen
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Knut Gielen begann seine Karriere als Werbefotograf in Hamburg, fotografierte für die Nachrichtenagentur Reuters und reiste viele Jahre für bekannte Magazine und Zeitschriften um die Welt. Er ist mit der analogen Kameratechnik ebenso vertraut wie mit aktuellen Digitalkameras. Seine Erfahrungen und sein Wissen gibt er als Coach weiter.

Jedoch liegt der Vorteil einer Spiegelreflexkamera auf der Hand: Der Fotograf blickt bei der Bildkomposition durch das Aufnahmeobjektiv und nicht durch einen daneben liegenden Sucher – "what you see is what you get". Keine Parallaxe mehr, keine Laternen, die aus Köpfen wachsen, und keine abgetrennten Gliedmaßen. Auch das Arbeiten mit extremen Brennweiten wurde vereinfacht oder überhaupt erst möglich. Bei Sucherkameras ist bei 135 Millimetern Brennweite Schluss, weil darüber die Genauigkeit des Entfernungsmessers nicht mehr ausreicht, um bei offener Blende scharfzustellen.

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