Die Produktwerker: Visuelle Methoden in der Produktentwicklung
Wie visuelle Methoden in der Produktentwicklung Klarheit schaffen und Teams verbinden – Olaf Bublitz teilt praktische Erfahrungen und Tipps.
- Tim Klein
- Olaf Bublitz
Wenn in Produktteams das Verständnis fehlt, reden Menschen oft aneinander vorbei. Und manchmal reichen ein Stift und ein Flipchart, um das zu ändern. Olaf Bublitz kennt diese Situationen gut. Als erfahrener Agilist, Berater und Mitautor des neuen Buchs "Visual Product Ownership" setzt er sich seit Jahren dafür ein, visuelle Methoden in der Produktentwicklung gezielter und wirkungsvoller einzusetzen.
In dieser Folge des Produktwerker-Podcasts spricht er mit Tim Klein über die Kraft der Visualisierung. Nicht als Deko oder hübsches Extra, sondern als echte Unterstützung für Klarheit, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung. Denn visuelle Methoden in der Produktentwicklung helfen dabei, komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen – über alle Ebenen hinweg: von der Strategie bis zur operativen Umsetzung.
Gemeinsamer Fokus
Olaf Bublitz versteht unter visuellen Methoden nicht nur Zeichnungen oder Sketchnotes. Für ihn beginnt visuelles Arbeiten schon mit einem Canvas, einem Taskboard oder einer Map. Sobald Informationen so aufbereitet sind, dass man sie auf einen Blick erfassen und besprechen kann, entsteht ein gemeinsamer Fokus. Und genau darum geht es in der Produktentwicklung: Orientierung schaffen und Diskussion ermöglichen – ohne sich in Textwüsten zu verlieren.
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Viele der Methoden, die Olaf Bublitz beschreibt, helfen dabei, Perspektiven nebeneinander sichtbar zu machen. Ob Event Storming, Story Mapping oder Strategy Maps: Sie bringen Teams ins Gespräch – und lassen Unterschiede, Lücken oder Missverständnisse frühzeitig erkennen. Genau das ist der eigentliche Mehrwert. Denn visuelle Methoden in der Produktentwicklung machen nicht nur Dinge sichtbar. Sie machen Zusammenarbeit möglich.
Es geht nicht darum, möglichst viele Methoden zu nutzen, sondern diese passenden auszuwählen – je nach Kontext, Ziel und Team. In seinem Buch fasst Olaf Bublitz über 50 bewährte Methoden zusammen und stellt sie in sogenannten Strings dar: sinnvolle Verbindungen von Methoden entlang typischer Fragestellungen in der Produktentwicklung. So entstehen keine isolierten Visualisierungen, sondern ein durchgängiger visueller Arbeitsraum.
Ebenen miteinander verbinden
Besonders spannend wird es, wenn Teams ihre gesamte Produktarbeit sichtbar machen – etwa in Form eines sogenannten "Obeya"-Raums. Olaf Bublitz beschreibt, wie visuelle Methoden in der Produktentwicklung dabei helfen, verschiedene Ebenen miteinander zu verbinden: Ziele, Kennzahlen, Roadmaps, Backlogs, Abhängigkeiten. Alles sichtbar, strukturiert und zugänglich – ob physisch im Raum oder digital auf einem Miro-Board. Was zählt, ist der gemeinsame Blick.
Die Folge ist eine Einladung: Visualisierung nicht als Stilmittel zu sehen, sondern als praktisches Werkzeug. Wer damit beginnt, kleine Elemente sichtbar zu machen – ein Ablauf, eine Idee, ein Engpass – schafft einen Einstieg. Und wer als Produktteam konsequent mit visuellen Methoden arbeitet, verändert nicht nur die Art, wie Entscheidungen getroffen werden. Sondern auch die Qualität der Zusammenarbeit.
FrĂĽhere Folgen, die zum Thema gut passen oder in der Episode genannt wurden:
- Visual Leadership fĂĽr Product Owner mit Sabina Lammert
- Klarheit als Superpower fĂĽr Produktmenschen mit Arne Kittler
- Event Storming: Verständnis für komplexe Produkte schaffen mit Jürgen Meurer
- Nutze Story Mapping, um mit Stakeholdern ĂĽber Outcome zu sprechen
- Wardley Mapping – Produktstrategie wie ein Schachspiel mit Florian Meyer
- Impact Mapping – was zahlt wirklich auf unser Business Ziel ein? mit Büşra Coşkuner
- Assumption Mapping
Die aktuelle Ausgabe des Podcasts steht auch im Blog der Produktwerker bereit: "Visuelle Methoden in der Produktentwicklung"
(Bild:Â deagreez/123rf.com)
So geht Produktmanagement: Die Online-Konferenz Product Owner Day von dpunkt.verlag und iX geht in die achte Runde. Am 13. November 2025 können Product Owner, Produktmanagerinnen und Service Request Manager dort ihren Methodenkoffer erweitern, sich vernetzen und von den Good Practices anderer Unternehmen inspirieren lassen.
Vergünstigte Blind-Bird-Tickets sind bis zur Programmveröffentlichung erhältlich. In der Rückschau finden Interessierte das Programm des Vorjahres.
(mdo)