Bundeswehr setzt auf Google-Cloud
Für die "private Cloud der Bundeswehr" steht nun ein Vertragspartner fest – sie kommt von Google. Zwei Cloud-Instanzen sollen entstehen.
Vertragsunterzeichnung von BWI GmbH und Google
(Bild: BWI GmbH/Ilya_Pusenkoff)
Google hat bekanntgegeben, dass das US-amerikanische Unternehmen über die BWI GmbH Cloud-Instanzen für die Bundeswehr bereitstellen wird. Bis Ende 2027 sollen zwei neue Cloud-Instanzen für die Streitkräfte entstehen.
Die BWI GmbH ist eine reine Bundesgesellschaft und versteht sich als IT-Systemhaus und IT-Dienstleister der Bundeswehr. Sie hat für die deutschen Verteidigungskräfte mit der Google Cloud Public Sector – Deutschland GmbH jetzt einen Rahmenvertrag über die Beschaffung von "Google Cloud Air-Gapped" abgeschlossen.
Bundeswehr-Cloud: Privat im eigenen Rechenzentrum
Die Cloud-Umgebung kann physisch isoliert vom öffentlichen Internet und anderen Google-Systemen in eigenen Rechenzentren der Bundeswehr installiert und betrieben werden, was Google "air-gapped" bezeichnet. In Googles Mitteilung im Cloud-Blog betont das Unternehmen daher: "Die Bundeswehr besitzt so zu jeder Zeit die Kontrolle über die eigenen Daten und kommt damit ihrer Anforderung nach Informations- und Datensicherheit nach."
Es geht dabei um die "private Cloud" der Bundeswehr, kurz pCloudBw. Zwei physikalisch getrennte Cloud-Instanzen soll die BWI aufbauen, zur Verarbeitung offener und geschützter Daten. Die Bundeswehr will geschäftskritische Anwendungen auf der "Business Technology Platform" (BTP) von SAP im sicheren Betrieb im eigenen Rechenzentrum oder Netzwerk nutzen. Die Bundeswehr nutzt die SAP-Software für logistisch-administrative Zwecke. Die SAP-Software kommt nur mit bestimmten Systemen zurecht, eine offene Lösung wie OpenStack gehört nicht dazu.
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Die Bundeswehr verfolge eine "Cloud-First"-Strategie, wodurch künftige Dienste grundsätzlich in der Cloud bereitstehen sollen. Die BWI plant zudem, in Zukunft verstärkt Open-Source-Software in der pCloudBw einzusetzen – "um damit ihrem Anspruch nach digitaler Souveränität nachzukommen". Über die Kosten der beiden Cloud-Instanzen verraten Google und BWI jedoch nichts.
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Digitale Souveränität ist inzwischen ein sehr wichtiger Punkt in der IT. Das hat der Fall von Microsofts E-Mail-Sperre für den Chefankläger des Internationalen Gerichtshof eindrücklich bewiesen. Auch Microsoft beteuert, die digitale Souveränität in Europa etwa durch Sicherung des Quellcodes der Software des Unternehmens in der Schweiz sowie dem Bau weiterer Rechenzentren sicherstellen zu wollen – was sich jedoch im Angesicht der Mail-Sperre als praktisch wenig wirksam erweist.
(dmk)