Blumenbeet des japanischen Premierministers wird mit Fukushima-Erde aufgefüllt
Das kontaminierte Erdreich aus Fukushima ist nach offiziellen Angaben harmlos. Um das zu zeigen, werden Beete vor dem Sitz von Premier Ishiba damit aufgefüllt.
(Bild: Santiherllor/Shutterstock.com)
14 Jahre nach der Katastrophe in dem Atomkraftwerk Fukushima will die japanische Regierung die kontaminierte Erde wiederverwenden. Damit sollen nach einem Bericht der japanischen Tageszeitung Japan Times Gartenanlagen vor Regierungsgebäuden aufgefüllt werden.
Die Erde soll unter anderem in Blumenbeeten vor dem Büro des Premierministers Shigeru Ishiba ausgebracht werden. Damit will die Regierung demonstrieren, dass die Strahlung so weit abgeklungen ist, dass das Erdreich sicher verwendet werden kann.
Nach der Kernschmelze in dem Atomkraftwerk Fukushima im März 2011 wurde das verstrahlte Erdreich in der Präfektur Fukushima abgebaggert. Über 14 Millionen Kubikmeter Erde werden seither in der Nähe des Kraftwerks zwischengelagert.
Die Regierung wolle die Initiative ergreifen und Präzedenzfälle schaffen, zitiert die Japan Times Regierungssprecher Yoshimasa Hayashi. Die Regierung plant, bis zum Jahr 2045 das durch den Atomunfall kontaminierte Erdreich zu entsorgen.
IAEA genehmigt die Verwendung der Erde
So soll es beispielsweise als Unterbau von Straßen verwendet werden. Die Pläne des Umweltministeriums sehen vor, dass die kontaminierte Erde so dick mit Oberboden bedeckt werden soll, dass die Strahlung vernachlässigbar ist. Die Internationale Atomenergiebehörde (International Atomic Energy Agency, IAEA) hat das Vorhaben genehmigt. Erste Tests in der Präfektur Fukushima laufen bereits.
Die japanische Bevölkerung ist von den Plänen jedoch weniger überzeugt: In mehreren Städten des Landes, unter anderem in einem Bezirk von Tokio, verhinderten Proteste der Anwohner die Ausbringung von Erde aus Fukushima.
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2023 hat der Atomkraftwerk-Betreiber Tepco damit begonnen, das behandelte Kühlwasser aus dem havarierten Atomkraftwerk ins Meer einzuleiten. Die IEAE hat das Vorhaben ebenfalls genehmigt, trotz Protesten von Umweltschützern sowie aus Nachbarländern. Es soll 30 Jahre dauern, bis das mit Tritium belastete Wasser komplett verklappt sein wird.
(wpl)