Ab Herbst: Telefonie auf Mac und iPad, besserer Spam-Schutz für Nachrichten-App

Apple erweiterte seine Systemintegration: Tablets und Rechner bekommen nun vollwertige Telefon-Apps. Dank KI soll man weniger warten und Spam umschiffen.

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Telefon-App auf dem Mac

Telefon-App auf dem Mac: Continuity macht's möglich.

(Bild: Screenshot Apple.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Im Rahmen von Apples Continuity-Funktion lassen sich schon jetzt Inhalte einfach und schnell zwischen iPhone, Mac und iPad übergeben, solange die Systeme den gleichen Apple-Account verwenden und sich in der Nähe voneinander befinden. Mit den nächsten Betriebssystemupdates ab Herbst wird das im Bereich der Telefonie nochmals verbessert: iPad und Mac erhalten im Rahmen von iPadOS 26 und macOS 26 erstmals eine eigene Telefon-App. Damit kann man WLAN-Anrufe ins Fest- und Mobilnetz tätigen, solange sich ein iPhone in der Nähe befindet. In der Phone-Anwendung landen alle ein- und ausgehenden Telefonate, Sprachnachrichten und Kontakte samt Apples neuer Übersichtsfunktion. Die iPad- und Mac-Version hat den gleichen Funktionsumfang wie die Telefonieanwendung auf dem iPhone.

Das heißt, dass auch drei neue Features integriert sind, die Apple mittels KI implementiert hat: Das sogenannte Call-Screening, eine Live-Übersetzungsfunktion sowie den Hold-Assist. Call-Screening heißt, dass Anrufe unbekannter Kontakte automatisch entgegengenommen werden, wenn man das wünscht. Das iPhone (oder der Mac oder das iPad) fragt dann nach dem Namen des Anrufers und dem Zweck des Anrufs. Das wird dem Nutzer dann schriftlich auf dem Display gezeigt – und er kann entscheiden, ob er tatsächlich rangeht.

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Die Live-Übersetzung kombiniert eine Transkribierung einer Fremdsprache (was auch in FaceTime-Videoanrufen funktioniert) samt Übersetzung mit Audio: So werden zeitverzögert die Wörter beider Kommunikationspartner übersetzt und auf die Leitung geschickt. Apples Demo auf der WWDC 2025 klang allerdings auf Deutsch leidlich robotisch.

Die dritte neue Funktion, der Hold-Assist, dürfte besonders nützlich sein: Dabei erkennt das Gerät mittels KI, dass man sich in einer Warteschleife befindet und wartet für den User ab, ohne ihn zu stören. Kommt dann doch jemand ans Telefon, wird dieser um einen Moment gebeten – und der User kann abheben. Sowohl Call-Screening als auch Hold-Assist sind zunächst nur auf Englisch verfügbar. Eine weitere neue Funktion sind Live-Aktivitäten vom iPhone, die nun auch auf dem Mac landen, beispielsweise bei Essensbestellungen oder dem Warten auf einen Fahrdienst. Umgesetzt ist dies in Kombination mit der iPhone-Mirroring-Funktion, die es allerdings nach wie vor nicht in der EU gibt.

Auch die Nachrichten-App bekommt mehr KI sowie eine bessere Sortierung. Apple sortiert Nachrichten unbekannter Kontakte künftig automatisch in einen eigenen Ordner und gibt auf Wunsch auch keine Benachrichtigung. Damit dabei keine wichtigen Nachrichten verloren gehen. Beispielsweise Botschaften von Lieferdiensten oder Zwei-Faktor-Codes bislang unbekannter Nummern soll die Nachrichten-App diese automatisch erkennen können.

Zeitkritisches wird dann doch durchgestellt, wobei zu hoffen bleibt, dass sich das künftig nicht Angreifer zunutze machen werden, damit ihre Nachricht nach oben gespült wird. Tatsächlich hat Apple Intelligence bereits Probleme damit, preist etwa Phishing-Nachrichten per E-Mail als wichtig an.

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(bsc)