US-Flugsicherung will Windows 95, Disketten und Papierstreifen los werden

Die US-Flugsicherung arbeitet mit veralteten Systemen, die zu Ausfällen geführt haben. Jetzt soll die Flugsicherung modernisiert werden.

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Fluglotsin bei der Arbeit

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat angekündigt, die Systeme der Flugsicherung zu aktualisieren, die weitgehend veraltet sind. Das hat FAA-Direktor Chris Rocheleau vor dem Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses angekündigt.

"Die Idee ist, das ganze System zu ersetzen", sagte Rocheleau in der Anhörung. "Keine Disketten oder Papierstreifen mehr." Die Systeme der US-Flugsicherung laufen noch auf Hardware, die zum Teil aus den 1980er und 1990er Jahren stammt und mit Windows 95 betrieben wird. Daten werden noch per Diskette ausgetauscht. Auch Kontrollstreifen aus Papier sind noch im Einsatz.

Nach Angaben der FAA sind mehr als ein Drittel der Systeme der Flugsicherung nicht zukunftsfähig. Auch zu Ausfällen ist es schon gekommen, wie etwa kürzlich an den Flughäfen in Denver und Newark.

Schon Rocheleaus Vorgänger sahen sich mit dem Problem konfrontiert, die Flugsicherung modernisieren zu müssen, scheiterten aber. Grund sei die fehlende Finanzierung gewesen, sagte Michael Huerta, ein ehemaliger FAA-Chef, dem öffentlich-rechtlichen National Public Radio. "Die FAA wurde aufgefordert, mit weniger Mitteln mehr zu machen."

Ein Problem bei der Umstellung wird sein, dass die bisherigen Systeme nicht einfach abgeschaltet und durch neue ersetzt werden können, da die Flugsicherung dauernd einsatzbereit sein muss. Die neuen System sollen zudem mit unbemannten Fluggeräten umgehen können sowie mit der stetig steigenden Zahl an Raketenstarts. Schließlich muss auch der Schutz vor Hackern und Cyberangriffen gegeben sein.

Verkehrsminister Sean Duffy will ein komplett neues Flugsicherungssystem, und hat dafür auch breite Unterstützung in der gesamte Luftfahrtbranche, von der Gewerkschaft der Fluglotsen bis hin zu den Fluggesellschaften. Der Minister will das Projekt in vier Jahren durchziehen. Er schätzt die Koste auf einen zweistelligen Milliardenbetrag.

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"Das ist das wichtigste Infrastrukturprojekt in diesem Land seit Jahrzehnten", sagte Duffy auf einer Pressekonferenz. "Alle sind sich einig, das ist ĂĽberparteilich. Jeder weiĂź, dass wir das schaffen mĂĽssen."

(wpl)