Endlich Fenster-Management: iPadOS 26 als neues Traum-Betriebssystem?
Apple macht es endlich möglich, Fenster auf dem iPad frei zu platzieren. Noch ist die Oberfläche von iPadOS 26 aber etwas wild.
Sehr lange darauf gewartet: iPadOS 26 mit Fenstern.
(Bild: Apple / Mac & i)
Apple ist berühmt-berüchtigt dafür, Funktionen, die Nutzer seit Jahren fordern (und die bei anderen Systemen schon lange verfügbar sind), mit Verzögerung einzuführen. Von "Verzögerung" kann man bei den neuen Fensterfunktionen in iPadOS 26 eigentlich fast nicht mehr reden, so lange hegen User den Wunsch, ja praktisch schon seit Einführung des iPads im Jahr 2010. Doch jetzt ist es endlich passiert: Apple erlaubt es, App-Fenster gänzlich frei auf dem Bildschirm zu bewegen. Auch Einschränkungen, wie es sie zuvor bei Stage Manager gegeben hatte, fallen weg – der häufig ungeliebte Window-Manager ist nun gänzlich optional.
Trommelwirbel bitte: Fenster, erstmals frei zu managen
Ein Blick in die seit Montag verfügbare Entwicklerbeta von iPadOS 26 zeigt, dass Apple vieles richtig macht, in einigen Bereichen aber noch nachbessern muss. Zunächst: Jedes geöffnete Fenster hat nun rechts unten einen Bereich, den man ziehen kann. So wird aus einer Vollbildansicht ein beliebig größer oder kleiner einstellbares Fenster. Die interne UI ändert sich mit, zeigt gegebenenfalls weniger Inhalt. Mittels Finger kann man die App dann beliebig platzieren – warum nicht gleich so, Apple? Links oben sieht man zudem die berühmten Ampel-Symbole zum weiteren Fenstermanagement beziehungsweise zum Schließen einer App. Diese sind zunächst eher klein, geht man mit dem Finger darauf, werden sie groß, ermöglichen per langem Druck auch ein Tiling der Fenster, also eine Anordnung etwa nebeneinander. Der Ampel-Bereich wirft dabei einen etwas merkwürdigen Schatten.
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Auch eine Menüleiste haben iPadOS-Apps nun. Diese wird allerdings nicht standardmäßig angezeigt, sondern taucht nur nach Bedarf auf – beziehungsweise, wenn man vom oberen Bildschirmrand nach unten zieht. Hier wäre es schön, wenn sie sich dauerhaft einblenden ließe. Sie ist zudem mittig angeordnet und von der Schriftgröße eher klein, viele User dürften nicht begreifen, was sie damit tun können. Viele Apps zeigen bislang nur Standardfunktionen etwa zum Einfügen oder zum Erreichen der Hilfe. Ein Einstellungsmenü ist vorhanden, führt dann in den passenden Bereich der Systemeinstellungen, was praktisch ist.
Tastatur und Trackpad macht's nochmal schöner
Das Dock in iPadOS 26 ist nochmals stärker an den Mac angepasst. Man kann die bekannten Stapel mit Dateien anlegen. Es gibt zudem über eine Wischgeste (an die man sich erst gewöhnen muss) auch erstmals einen Exposé-Modus für die App-Übersicht. Verwirrend dürfte zunächst sein, dass im Fensterbetrieb die Homescreen-Icons nicht zu sehen sind, sie werden automatisch ausgeblendet. Will man mit ihnen interagieren, drückt man auf den "Desktop" und die Fenster fahren zur Seite. Die Fensterbedienung ist auch ohne Tastatur recht gut nutzbar. Mit Tastatur (und Trackpad / Maus) wird es aber schöner. So kann man Kurzbefehle nutzen und auch einen neuen Cursor verwenden, der nun Mauszeiger-artiger daherkommt (eine Art Dreieck).
Alles in allem macht die erste Entwicklerbeta von iPadOS 26 einen ordentlichen Eindruck, wie Developer berichten. Sie kritisieren vor allem, dass vieles auf den ersten Blick nicht selbsterklärend ist. Gut ist, dass Apple niemanden dazu zwingt, die neue Bedienform einzusetzen: Man kann sein iPad auch schön weiter im Vollbildmodus betreiben, eventuell ergänzt mit den bisherigen Fenstermanagementfunktionen oder gar dem Stage Manager. Das neue Fensterln ist komplett optional. Auch schön: Apps können Prozesse nun in den Hintergrund schieben. Bei Final Cut Pro kann man so ein Projekt rendern, ohne dass das ganze iPad blockiert wird. Auch das eigentlich eine Selbstverständlichkeit, wenn man die Leistungsfähigkeit der M-Chips im iPad bedenkt. Apple setzt das nun endlich um.
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(bsc)