HPE startet seine VMware-Alternative

Auf seiner Hauskonferenz zeigte HPE viel RZ-Hardware mit Nvidia. Zweites Standbein ist inzwischen die RZ-Software, bei der sich HPE für die Konkurrenz öffnet.

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(Bild: HPE)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Harald Weiss
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

HPE hat auf der Discover-Veranstaltung sein Nvidia-Portfolio um die Blackwell-Grafikprozessoren erweitert. Sie ergänzen HPEs Angebote rund um Nvidia Accelerated Computing, Nvidias Spectrum-X-Ethernet-Netzwerke, BlueField-3-DPUs und Nvidias AI-Enterprise-Software. Dazu passend wurde eine neue KI-Factory für Großunternehmen, Serviceprovider und Modellentwickler vorgestellt. Davon gibt es auch eine Version für die öffentliche Verwaltung und ähnlich regulierte Organisationen mit besonderen Datenschutz- und Sicherheitsfunktionen, wie Air-Gapped-Management.

Für den Aufbau einer Private-AI-Cloud bietet HPE jetzt Nvidia Blackwell Accelerated Computing mit seinen Servern ProLiant Compute Gen12 an. Hierbei verweist HPE auf die nahtlose Skalierbarkeit von einer GPU-Generation zur nächsten, einschließlich der Nvidia-GPUs H200 NVL und jetzt der RTX PRO 6000 Server Edition. Eine neue Architektur vereinheitlicht das Ressourcen-Pooling, sodass die neuen GPUs und Ressourcen für alle KI-Workloads verfügbar sind. Der neue Compute XD690 ergänzt das Nvidia-HPE-Portfolio. Er unterstützt acht Blackwell-Ultra-GPUs.

Die neue Alletra Storage MP X10000 unterstĂĽtzt Model-Context-Protocol-Server. Die Integration von MCP soll die KI-Datenpipelines und die Verarbeitung von unstrukturierten Daten beschleunigen. DarĂĽber hinaus unterstĂĽtzt die X10000 das Referenzdesign der Nvidia AI Data Platform und bietet ein SDK zur Optimierung unstrukturierter Datenpipelines fĂĽr Datenaufnahme, Inferenz, Training und kontinuierliches Lernen. Eine Verbindung von GreenLake Intelligence mit der X10000 ĂĽber MCP-Server soll Entwicklern und Administratoren die Orchestrierung von Datenmanagement und -betrieb vereinfachen.

Beim Netzwerk gab es ebenfalls KI-basierte Erweiterungen. Basierend auf dem GreenLake Intelligence Framework hat HPE die neue Agentic-Mesh-Technik in Aruba Networking Central integriert. Das soll präzise Ursachenanalysen sowie automatische Fehlerbehebungen bei komplexen Netzwerk- und Sicherheitsproblemen ermöglichen. Basis dafür sind netzwerkspezifische Reasoning-Agenten.

Besonders viel Raum nahmen die vielen Software-Ankündigungen ein – HPE wandelt sich zunehmend zu einem unabhängigen Software-Anbieter. Das zeigt sich insbesondere an der im vorigen Jahr akquirierten Morpheus Business Suite. Sie bildet jetzt die Grundlage für die neuen Produkte Morpheus Enterprise, Morpheus VM Essentials und den zugehörigen VM Essentials Manager, womit sich HPE gezielt gegen VMware positioniert. Das ergibt aber nur dann Sinn, wenn die Software auch für Nicht-HPE-Hardware verfügbar ist. Und so gibt es neben HPE Proliant Gen11 und Gen12 auch Validierungen für Dell PowerEdge und NetApp AFF. Da fehlen zwar noch weitere Hersteller, wie Lenovo, Inspur oder Pure Storage, doch der Weg zum Softwarehaus ist klar erkennbar.

Auch HPE OpsRamp ist ausdrücklich für heterogene Umgebungen ausgelegt. Der neue Operations Copilot ermöglicht "eine agentenbasierte Automatisierung des IT-Betriebs in der gesamten Infrastruktur" – also nicht nur der HPE-Infrastruktur. Ähnlich ist es mit dem neuen Performance Cluster Manager, der ein vollständig integriertes Systemmanagement sowie erweiterte Infrastrukturüberwachung und -warnungen für große, komplexe KI-Umgebungen mit tausenden Knoten ermöglichen soll.

Hinzu kommen weitere Software-Ankündigungen, wie die neue CloudOps Software Suite in der jetzt OpsRamp, Morpheus Enterprise und die Zerto Software vereint sind. Sie bieten Automatisierung, Orchestrierung, Governance, Datenmobilität, Datenschutz und Cyber-Resilienz in einer "Multivendor-, Multi-Cloud- und Multi-Workload-Infrastruktur". Die Pakete sind nicht nur als komplette Suite, sondern auch einzeln verfügbar.

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Bei Greenlake gibt es ebenfalls neue Software: GreenLake Intelligence ist ein agentenbasiertes KI-Framework, um automatisch in Echtzeit alle Speicher-, Netzwerk-, Rechen- und virtualisierte Ressourcen optimal zu nutzen. Das Framework ist in den Hybrid-Cloud-Stack integriert und wird über den Copilot bereitgestellt. Zu den Software-Angeboten gehören auch neue Anwendungen im Unleash-AI-Partner-Ökosystem. Hier stehen über 75 Lösungen für KI, Smart Cities, Industrie- und Fertigung, Datenverwaltung, Datenschutz, Videoanalyse sowie Security bereit.

  • Die ProLiant Compute DL380a Gen12 Server sind ab sofort mit Nvidia RTX PRO 6000 Blackwell Server Edition GPUs bestellbar.
  • Die nächste Generation der HPE Private Cloud AI mit Nvidia RTX PRO 6000 Blackwell GPUs erscheint in der zweiten Jahreshälfte 2025.
  • Die neuen KI-Factory-Lösungen sind ab sofort verfĂĽgbar.
  • HPE Alletra Storage MP X10000 mit MCP-UnterstĂĽtzung ist fĂĽr die zweite Jahreshälfte 2025 geplant.
  • HPE Compute XD690 wird ab Oktober 2025 verfĂĽgbar sein.
  • HPE Aruba Networking Central mit Agentic Mesh wird ab dem dritten Quartal 2025 verfĂĽgbar sein.
  • Die Betaversion von GreenLake Copilot wird im dritten Quartal 2025 verfĂĽgbar sein.
  • Die Verbesserungen der OpsRamp-Software werden im vierten Quartal 2025 verfĂĽgbar sein.
  • HPEs Cloud-Ops-Software wird im vierten Quartal 2025 verfĂĽgbar sein.

Alle Informationen zu den AnkĂĽndigungen der Discover finden sich bei HPE.

(fo)