"So viel müsste man mir auch bezahlen": Meta bietet OpenAI-Angestellten Unsummen
Seit Wochen gibt es Berichte darüber, wie Meta versucht, zentrale Angestellte von OpenAI abzuwerben. Nun gibt es mehr Details zu den surrealen Angeboten.
(Bild: JarTee/Shutterstock.com)
Im Kampf um Top-Talente für die Entwicklung von KI-Technik hat Meta teilweise eine Bezahlung von 300 Millionen US-Dollar für vier Jahre und davon allein 100 Millionen US-Dollar im ersten Jahr geboten. Das berichtet das US-Magazin Wired und ergänzt damit ältere Berichte über die gebotenen Riesensummen. Mit dem Geld sollen demnach Angestellte von OpenAI zum Wechsel des Arbeitgebers bewegt werden, insgesamt habe es zehn solcher besonders hohen Gehaltsangebote gegeben. Während ein Sprecher von Meta die genannte Summe öffentlich dementiert habe, habe der Konzern gegenüber den eigenen Angestellten versichert, dass nicht jedem 100 Millionen US-Dollar für das erste Jahr geboten würden.
Keine Abwerbung trotz Unsumme
Dass Meta versucht, Angestellte von OpenAI mit einem Bonus für den Wechsel in Höhe von 100 Millionen US-Dollar zu ködern, hat die Financial Times bereits Mitte Juni berichtet. Nun ergänzt Wired, wie viel Geld es danach für die Arbeit selbst geben soll. Laut dem Bericht scheinen die immensen Summen auch nötig, ein anonymer OpenAI-Angestellter wird mit den Worten zitiert: "Das ist in etwa so viel, wie man mir bezahlen müsste, damit ich für Meta arbeite." Auch andere würden die Offerten abwägen und gehen demnach davon aus, dass ihre Arbeit bei OpenAI mehr Einfluss auf die Zukunft von KI nehmen könnten. Bislang hat sich laut Wired keine Person, der die 300 Millionen US-Dollar geboten wurden, für einen Wechsel entschieden.
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Aber selbst abseits der Spitzenpositionen sind die Gehälter in der KI-Branche zuletzt noch einmal deutlich gestiegen, schreibt die Financial Times. Während einige der zentralen Ingenieure pro Jahr 10 Millionen US-Dollar bekommen, seien Gehälter zwischen drei und sieben Millionen typisch, berichtet die Zeitung. Gegenüber 2022 sei das ein Anstieg von 50 Prozent. Auch dem gegenüber liegen die berichteten Angebote von Meta auf einem ganz anderen Niveau. 300 Millionen US-Dollar in vier Jahren wären immerhin sogar deutlich mehr, als so mancher CEO im Silicon Valley bekommt.
Auch wenn es Meta trotz der gebotenen Summen offenbar nicht gelungen ist, die begehrtesten Personen von einem Arbeitgeberwechsel zu überzeugen, sind sieben OpenAI-Angestellte zu Meta gegangen, schreibt Wired noch. Schon das hat bei OpenAI für Kritik gesorgt, am Wochenende hat der Forschungschef des KI-Unternehmens intern erklärt, dass es sich anfühle, als sei jemand "in unsere Wohnung eingebrochen und hat etwas gestohlen", hat ebenfalls Wired berichtet. Später habe OpenAI-Chef Sam Altman den Angestellten außerdem versprochen, dass die eigenen Gehaltspakete angepasst werden sollen.
Meta ist es erst vor wenigen Tagen gelungen, drei Forscher von OpenAI abzuwerben, die allesamt im Züricher Büro des KI-Unternehmens gearbeitet haben. Dorthin waren sie von Googles Deepmind gewechselt, hat das Wall Street Journal gemeldet. Mit Lucas Beyer hat einer der drei auf dem Kurznachrichtendienst X erklärt, dass er für die Unterzeichnung des neuen Arbeitsvertrags nicht 100 Millionen US-Dollar bekommen hat. Das seien "Fake News".
(mho)