Deutsche Digitalwirtschaft ist der Wachstumsmotor

In der hiesigen ITK-Branche wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. Der Cloud-Anteil im Software- und Dienstleistungsgeschäft wächst überproportional.

vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Taschenrechner, Münzen

(Bild: Sebastian Duda/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Bitkom erwartet für 2025 im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Für das kommende Jahr ist laut dem Branchenverband ein weiteres Plus von 4,5 Prozent auf 246,4 Prozent drin. Gleichzeitig setzt sich der Stellenzuwachs fort: So soll die Zahl der Erwerbstätigen nach einem Plus von 3500 Jobs im Jahr 2024 in diesem Jahr um rund 9000 auf 1,354 Millionen steigen.

Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst attestiert der Digitalwirtschaft bei der Vorstellung der neuen Prognose eine weitgehende Krisenfestigkeit – selbst wenn nicht alle Unternehmen von dem Wachstum profitieren können. In der Tat mutet der Zuwachs vor der Kulisse der geopolitischen Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds ordentlich an. Die einschlägigen Geschäftsklimaindizes fallen trotz leichter Verbesserungstendenzen in jüngerer Zeit weiterhin negativ aus. Der Bitkom-ifo-Digitalindex etwa, der sich aus der aktuellen Geschäftslage und den künftigen Geschäftserwartungen der Unternehmen zusammensetzt, verharrt im Juni 1,0 Punkte unter der für die Branche unüblichen Nulllinie. Immerhin erholten sich die Geschäftserwartungen und verbesserten sich für das kommende Quartal um 10 Punkte auf minus 3,2 Punkte. Darin spiegelt sich ein Vertrauensvorschuss der Branche für die neue Bundesregierung und das Digitalministerium wider.

(Bild: Bitkom)

Treibende Kraft hinter dem für dieses Jahr prognostizierten Marktwachstum von 4,4 Prozent ist weiterhin die Informationstechnik und hier insbesondere der Softwaresektor. Nach der aktuellen Prognose sollen in Deutschland im laufenden Jahr 161,3 Milliarden Euro mit IT umgesetzt werden. Das entspricht einem Plus von 5,7 Prozent. Mit 9,5 Prozent auf 52,7 Milliarden Euro wächst das Softwaregeschäft gewohnt überproportional – selbst wenn erstmals seit Jahren die Zuwachsrate unter der 10-Prozent-Marke rutschte. Erwartungsgemäß macht sich der Einfluss von KI und Cloud-Computing innerhalb dieses Segments immer stärker bemerkbar. Das Volumen des Teilsegmentes KI-Plattformen, auf denen die einschlägigen Anwendungen entwickelt, trainiert und betrieben werden, soll beispielsweise um 50 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro anschwellen; das Geschäft mit Entwicklungsplattformen insgesamt um 14 Prozent auf knapp 15 Milliarden Euro. Die Nachfrage nach Sicherheitssoftware und Kollaborationstools wächst mit plus elf Prozent auf 5,4 Milliarden Euro beziehungsweise zwölf Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gleichfalls zweistellig.

(Bild: iX)

Weit mehr als die Hälfte aller Softwareumsätze wird bereits in Public-Clouds generiert. Nach 26,2 Milliarden Euro (+25 Prozent) 2024 sollen laut Prognose dieses Jahr 30,6 Milliarden Euro (+17 Prozent) hierauf entfallen. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich bei den IT-Dienstleistungen ab. An dem erwarteten Gesamtumsatz von 52,6 Milliarden Euro (+3,1 Prozent) sollen Cloud-bezogene Services mit 19,3 Milliarden Euro (+13 Prozent) einen Anteil von 37 Prozent der Umsätze ausmachen.

Videos by heise

Der Markt für IT-Hardware wird dieses Jahr den Bitkom-Prognosen zufolge um 4,8 Prozent auf 56 Milliarden Euro wachsen. Dabei liegt der Bereich Infrastructure-as-Service mit einem Plus von 24,1 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro in puncto Wachstum deutlich vorn. Vergleichsweise stark verbessern sollen sich zudem die Umsätze bei Tablets (2,4 Milliarden Euro, +18 Prozent), Notebooks (6,9 Milliarden Euro, +11,2 Prozent) und Desktop-PCs (2,3 Milliarden Euro, +10,4 Prozent). Für den TK-Markt prognostiziert der Verband ein überschaubares Wachstum von 1,7 Prozent auf 74,5 Milliarden Euro. Den größten Anteil daran wird wie gewohnt die Sparte Telekommunikationsdienste mit 53,4 Milliarden Euro (+1,2 Prozent) ausmachen. Der Umsatz mit Endgeräten soll um 1,7 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro steigen. Bei Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur prognostizieren die Marktforscher ein Plus von 5,1 Prozent auf acht Milliarden Euro.

Alle Informationen zur Prognose finden sich beim Bitkom.

(fo)