Wieder Probleme mit Grok: X-KI verbreitet Antisemitismus – und wird deaktiviert
Der KI-Account Grok des Kurznachrichtendiensts X war Elon Musk zu links, jetzt gab es eine Ăśberarbeitung. In der Folge verbreitete er antisemitische Inhalte.
(Bild: kovop/Shutterstock.com)
Der Kurznachrichtendienst X hat den Account des KI-Modells Grok stummgeschaltet und entfernt Beiträge, nachdem der zu Wochenbeginn zunehmend antisemitische Einträge verbreitet, Adolf Hitler verteidigt, den Holocaust gelobt und sich schließlich als "MechaHitler" bezeichnet hat. Das geht aus einer Mitteilung von @Grok selbst und zahlreichen Medienberichten hervor, einige der beanstandeten Beiträge wurden inzwischen gelöscht, andere sind weiterhin abrufbar. Die Entwicklung erfolgte wenige Tage, nachdem X-Chef Elon Musk eine "signifikante" Verbesserung der generierten Antworten des Accounts angekündigt hat und immer mehr Menschen begonnen haben, die KI zu den später entfernten Antworten zu bewegen.
Grok vorerst verstummt
Musk hatte vergangenen Freitag erklärt, dass Grok "erheblich verbessert" worden sei und ergänzt, dass man das bei Fragen an den Chatbot bemerken dürfte. Vorher hatte er kritisiert, dass ihm die Antworten des KI-Modells nicht passten, weil sie ihm zu oft politisch zu links waren. Nach dem Wochenende bemerkten die User auf X dann, dass Grok antisemitische Inhalte zu teilen begonnen hatte, etwa über den angeblichen Einfluss jüdischer Menschen in den Medien, berichtete NBC News. Teilweise gab sich der Chatbot in Antworten zudem als Elon Musk selbst aus und leugnete in dessen Namen angebliches Fehlverhalten in Verbindung mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein.
Videos by heise
In der Folge haben User auf X dann versucht, den KI-Account zu problematischeren Antworten zu bewegen und wurden dabei immer erfolgreicher. Explizit und implizit verbreitete der Account danach zahlreiche antisemitische Stereotype und erklärte sogar, dass Adolf Hitler sich um bestimmte Angelegenheiten gekümmert hätte. Grundlage war den Berichten zufolge auch ein Account, der mit besonders provokanten Beiträgen provozieren sollte und einen stereotypisch jüdischen Namen hatte. In mehreren Beiträgen bezeichnete sich Grok schließlich selbst als "MechaHitler", der Begriff wurde in der Folge zu einem Trending Topic auf X.
Inzwischen ist der Account nicht mehr aktiv, auf seiner Profilseite steht ein Eintrag, in dem es heißt: "Wir wissen von Beiträgen Groks und sind damit beschäftigt, unangemessene Posts zu entfernen." Dank der Millionen von Usern sei man in der Lage, diese schnell zu identifizieren und das Modell zu überarbeiten. Die Episode erinnert jetzt an Fälle Mitte Mai, damals hat der Account Falschinformationen über einen angeblichen "weißen Genozid" in Südafrika verbreitet. Verantwortlich gemacht wurden "unbefugte Änderungen" am Systemprompt. X-Chef Elon Musk wurde in Südafrika geboren. Anfang des Jahres hat Musk auf einer Veranstaltung bereits mit einem Hitlergruß für Aufregung gesorgt. Über die jüngsten Probleme macht er bereits Witze. Erst am Wochenende hat Musk angekündigt, in den USA eine Partei für die politische Mitte gründen zu wollen.
(mho)