COO geht in Rente: Tim Cook ĂĽbernimmt oberste Apple-Design-Verantwortung
Apple hat schon lange keinen Designchef mehr. Nun soll sich nach einem Personalwechsel die Oberverantwortung verändern: direkt hin zu CEO Tim Cook.
Tim Cook: Jetzt quasi Apples Chefdesigner.
(Bild: Apple / Screenshot YouTube)
Eine kleine, aber wichtige Information ging in der Nachricht, dass Apple-COO Jeff Williams bald in Rente geht, fast unter: Mit dem Ende der Williams-Ära bekommt auch Apples wichtiges Design-Team einen neuen Chef. Denn die Truppe berichtete – mehr oder weniger, weil es nicht anders ging und Apple keinen offiziellen Nachfolger für die Industriedesignchefin Evans Hankey ernannt hatte – an den COO. Ab dem kommenden Jahr, wenn Williams Apple verlassen hat, wird sich das ändern: "Das Designteam von Apple wird nach Williams' Ausscheiden Ende des Jahres direkt an Cook berichten", so Apple lapidar. Heißt: Cook wird quasi zum Chefdesigner, segnet zumindest alle Entwürfe final ab.
Tim Cook als neuer Jony Ive
Doch schon jetzt war es wohl kaum so, dass Williams selbst in Designentscheidungen eingegriffen hat – zumindest nicht so "Hands-on" wie dereinst Chief Design Officer Jony Ive, der mittlerweile an KI-Gadgets bei OpenAI werkelt. Stattdessen arbeitet das Team kollaborativ. Der Bereich Softwaredesign ist mit Alan Dye als Vice President of Human Interface Design bereits gut besetzt. Für Hankey könnte es, zumindest indirekt, auch einen Ersatz gegeben haben: Im Mai vergangenen Jahres hieß es in einem Bloomberg-Bericht, mit Molly Anderson habe Apple eine neue Vizepräsidentin im Bereich Industriedesign ernannt. Das Problem: Eine offizielle Bestätigung dafür gab es nie. Anderson war zuvor "Seniordirektorin" in dem Bereich.
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Cooks neuer Designchefposten wird nach und nach geschaffen: Zunächst bleibt Williams bis Ende des Jahres für das Designteam sowie Apple Watch inklusive Gesundheitsinitiativen verantwortlich. Den Bereich Operations übernimmt der nur rund drei Jahre jüngere Nachfolger Sabih Khan, der neuer COO wird. Cook dürfte auch kaum selbst stets entscheiden, auch wenn er den finalen Hut aufhat: Um ihn hat sich eine Art Triumvirat gebildet, das aus Softwarechef Craig Federighi, Hardwarechef John Ternus und Marketingchef Greg Joswiak besteht. Diese drei sind – nach Wegfall von Williams als Cooks rechte Hand – die wohl wichtigsten Bezugspersonen für den Apple-Chef.
Kritik an zu langsamer Entwicklung
Apple wird in den vergangenen Jahren trotz großer wirtschaftlicher Erfolge von Marktbeobachtern dafür kritisiert, dass Entscheidungen zu lange brauchen, Produkte erst Jahre nach Konkurrenten erscheinen. So hatte man das iPhone in nur zwei Jahren aus dem Boden gestampft, während für die Vision Pro wohl mehr als ein halbes Jahrzehnt (wenn nicht sogar ein ganzes) draufgegangen sein soll.
Ein erstes Foldable wird Apple angeblich erst 2026 auf den Markt bringen, sieben Jahre nach Samsungs erstem Modell. MacBooks mit OLED-Display werden vermutlich ebenfalls erst nächstes Jahr erscheinen. Die Arbeit an einer "echten" Augmented-Reality-Brille scheint ebenfalls zu stocken wie die Produktion eines neuartigen Home-Geräts, über das es seit Jahren Gerüchte gibt. Im KI-Bereich gilt Apple ebenfalls als abgehängt. In Sachen Design tat sich der Konzern zuletzt mit einer umstrittenen neuen UI für seine Betriebssysteme hervor, deren Glaslook in den letzten Betas allerdings teilweise wieder einkassiert wurde.
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(bsc)