Ausgerottete Riesenvögel: Colossal Biosciences will auch Moas "wiederbeleben"
Ein US-Unternehmen will ausgerottete Tierarten wiederbeleben. Nach einem AnstoĂź durch den Filmregisseur Peter Jackson widmet es sich auch Neuseelands Moas.
KĂĽnstlerische Darstellung zweier Moas
(Bild: John Megahan, CC BY 2.5)
Colossal Biosciences will nun auch den ausgestorbenen Riesenvogel Moa wiederbeleben, der bis zu seiner Ausrottung vor wenigen hundert Jahren auf den beiden Hauptinseln Neuseelands gelebt hat. Das hat das US-Unternehmen jetzt mitgeteilt, wenige Monate nachdem es behauptet hat, den ausgestorbenen Schattenwolf zurĂĽckgeholt zu haben. Das Projekt zur Wiederbelebung der Moas steht demgegenĂĽber noch ganz am Anfang, angestoĂźen hat es der Filmregisseur Peter Jackson. Der stammt aus Neuseeland und verfĂĽgt ĂĽber eine Sammlung mit hunderten Moa-Knochen, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Vor zwei Jahren habe er angefangen, fĂĽr den Wiederbelebungsversuch zu werben.
In kĂĽrzester Zeit ausgerottet
Moas gehören zu den größten Vögeln, die jemals gleichzeitig mit modernen Menschen auf der Erde gelebt haben, einige Arten wurden wohl bis zu drei Meter groß. Nach der Ankunft der Maori im 13. Jahrhundert wurden sie offenbar innerhalb kürzester Zeit ausgerottet. Für den Wiederbelebungsversuch will Colossal Biosciences nach eigener Aussage nun auf DNS-Proben zurückgreifen, die die Jahrhunderte in Höhlen und Feuchtgebieten überstanden haben. In dem Projekt gehe es nicht nur um einen wissenschaftlichen Meilenstein, man wolle Technologie, Kultur und Verantwortung für die Umwelt zusammenführen. Indigene aus Neuseeland sollen dabei eine zentrale Rolle spielen.
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Die US-Firma hat im April weltweit für Aufsehen gesorgt, als sie publik machte, dass sie insgesamt drei sogenannte Schattenwölfe erschaffen haben will. Die Welpen befinden sich demnach an einem geheimen Ort und werden umfangreich umsorgt. Um die Tiere wiederauferstehen zu lassen, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Erbgut aus Knochenfunden des Schattenwolfs entnommen und mit dem Genom verwandter Arten verglichen. Anschließend wurde das Genom des Grauwolfs an einigen wenigen Stellen modifiziert, um ein Exemplar zu erzeugen, das dem Vorbild ähnelt. Deshalb handelt es sich auch nicht um Schattenwölfe, sondern um "genetisch veränderte graue Wölfe", haben Zoologen klargestellt.
Es ist davon auszugehen, dass Colossal Biosciences bei den neuseeländischen Riesenvögeln ähnlich vorgehen will, herauskommen würden also ebenfalls keine echten Moas. Noch stehe man am Anfang, es gebe hohe Hürden, erklärte Firmenchef Beth Shapiro gegenüber AP. Dort kommen aber bereits Kritiker zu Wort, die etwa die Frage aufwerfen, wo solch ein Riesenvogel eigentlich leben soll. Stuart Pimm von der Duke University hält es demnach für extrem unwahrscheinlich, dass man die Moas auswildern könnte: "Das wäre ein äußerst gefährliches Tier", warnt er. Peter Jackson verweist derweil bei Forbes darauf, wie wichtig der Riesenvogel für die neuseeländische Kultur sei.
(mho)