Software unterscheidet Kinder von Erwachsenen

Forscher an der University of Lancaster wollen Chat-Roboter gegen Internet-Triebtäter auf Patrouille schicken.

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Das sogenannte Grooming, bei dem Triebtäter Kindern in Online-Chats auflauern, ist ein Albtraum für Eltern. Wissenschaftler an der University of Lancaster wollen die Gefahr nun mit einer speziellen Software entschärfen, die Internet-Plaudereien überwachen und falsche Freunde identifizieren kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Die Idee: Mit Algorithmen aus der Künstlichen Intelligenz sollen die Eingaben des Gegenübers analysiert werden, um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein Kind oder um einen Erwachsenen handelt, der seine digitale Identität nur vortäuscht.

Bei einem Versuch an einer Schule in Nordwestengland, der sich über mehrere Monate hinzog, konnten die Forscher um den Informatikprofessor Awais Rashid demonstrieren, dass ihr Ansatz funktioniert. Ihr Textanalyseverfahren erreichte eine Fehlerquote von nur 10 Prozent. In 90 Prozent aller Fälle schlug die "Project Isis" genannte Software korrekt an, wenn sich ein Erwachsener vor der Tastatur befand. Dabei wurden Sprachmuster in einer Datenbank mit den Eingaben abgeglichen und diese einer stilistischen Analyse unterzogen.

Noch ist Project Isis nicht für den kommerziellen Betrieb bereit – die Forscher um Rashid hoffen aber, ihre Software im nächsten Jahr zunächst britischen Fahndern übergeben zu können, die sie dann zur Jagd auf Pädophile im Netz einsetzen sollen.

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(bsc)