Tonträger-Absatz schrumpft nur leicht
Nach Informationen der Financial Times Deutschland hat die deutsche Musikindustrie ihre Talfahrt erst einmal gebremst.
Der Absatz an Tonträgern ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur noch um knapp drei Prozent auf 78,2 Millionen Stück gesunken, berichtet die Financial Times Deutschland in ihrer Ausgabe vom Donnerstag. Im ersten Halbjahr 2003 sei der Absatz dagegen noch um mehr als 16 Prozent gefallen, gehe aus Zahlen der Phonoverbände hervor, die der Zeitung vorliegen. Der Wert der ausgelieferten Produkte sei im Jahresvergleich um fünf Prozent gesunken.
Für das vergangene Jahr beklagte die Branche noch einen Umsatzrückgang von fast 20 Prozent -- und führte dies auf massenhafter CD-Kopien, illegale Angebote in Internet-Tauschbörsen und die vorherrschende Konsumflaute zurück. Gegenmaßnahmen sah die Branche bislang vor allem im juristischen Vorgehen gegen Raubkopierer und Tauschbörsennutzer -- mit den eigenen Versuchen, am Online-Geschäft mit Musik zu verdienen, operierte man mit Projekten wie Phonoline eher glücklos. Dagegen machten Angebote wie Apples iTunes Music Store nach eigenen Angaben auch in Deutschland bereits gute Geschäfte im Markt für Online-Musik, dem Marktforscher eine glänzende Zukunft prophezeien.
Bei den Musikkonzernen grassiert aber auch das Fusions- und Kostensenkungsfieber: Sony/BMG erhoffen sich vom Zusammenschluss einen Schub für ihre Geschäfte; BMG Deutschland kündigte parallel dazu an, viele seiner deutschen Künstler, die zu wenig Umsatz bringen, rauszuschmeißen. (jk)