Made in USA: Apple gibt kleinen Herstellern Tipps
Das dürfte der Trump-Regierung gefallen: In Detroit eröffnet bald die "Apple Manufacturing Academy", in der Apple Fabrikantenwissen teilen will.
Apple Manufacturing Academy: Geplant fĂĽr Detroit, einst Amerikas groĂźe Autostadt.
(Bild: Apple)
Immer noch kein iPhone "made in USA": Apple möchte den Wünschen der US-Regierung unter Donald J. Trump weiterhin nicht folgen und baut seine Smartphones trotz Zoll-Aufschlag weiter lieber in China oder Indien. Dennoch engagiert sich der Konzern mittlerweile verstärkt für den Aufbau von Herstellungskapazitäten in seiner Heimat. Nun kündigte Apple den Start einer sogenannten Manufacturing Academy in der einstigen Autometropole Detroit an, die sich spezifisch darum kümmern soll. Die Eröffnung sei für den 19. August mit einem zweitägigen Event geplant, hieß es in dieser Woche in einer offiziellen Mitteilung.
Zusammenarbeit mit Michigan State University
Die Bildungseinrichtung ist Teil von Apples 500-Milliarden-US-Dollar-Investitionsplan in den nächsten vier Jahren, der allerdings von Analysten kritisch beäugt und teilweise als "komplett unrealistisch" bezeichnet worden war. Mit der Manufacturing Academy baue man auf bestehenden Investments "in amerikanische Innovationen und fortschrittliche Produktion" auf, erklärt der Konzern weiter.
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Die Akademie wird in Zusammenarbeit mit der Michigan State University (MSU) aufgebaut. Ziel sei es, kleine und mittlere Betriebe aus den ganzen USA nach Detroit einzuladen, wo dann Apple-Experten Workshops abhalten sollen. "Die Kurse sollen amerikanischen Unternehmen dabei helfen, durch den Einsatz kĂĽnstlicher Intelligenz und intelligenter Fertigungstechniken den Ăśbergang zu einer fortschrittlicheren Fertigung zu packen."
Kompetenzen nach China & Co. verlagert
Genau die ist nämlich aktuell das Problem: Es ist nach wie vor billiger, in China und anderen Ländern Asiens produzieren zu lassen, weil dort der Aufbau der Lieferkette wesentlich einfacher ist. Die vertikale Integration der Fertiger sorgt dafür, dass sich Apple um die Bereitstellung von Komponenten nicht sorgen muss – plus die Tatsache, dass ausreichend Arbeiter zur Verfügung stehen, die Geräte zusammenzuschrauben. Der Wiederaufbau einer Fertigung in den USA hat daher wohl nur dann eine Chance, wenn dort "intelligent" produziert wird – doch Experten zufolge kann das viele Jahre dauern.
Ein Problem besteht auch darin, dass es in den USA immer weniger Experten zum Aufbau der Fabrikkapazität gibt – von Werkzeugmachern bis hin zu Personen, die die Herstellung von Spritzgussformen beherrschen. Letztere werden nämlich mittlerweile üblicherweise direkt in China bestellt. Apple betont, man werde neben Kursen in Detroit auch Consulting-Dienstleistungen für amerikanische Firmen anbieten, um Produktivität, Effizienz und Qualität zu steigern. Zudem sei später in diesem Jahr auch ein "virtuelles Programm" aus der Academy geplant, wo es um "zentrale Skills" wie Projektmanagement oder die Prozessoptimierung in der Herstellung gehen soll. Eine Registrierung ist auf einer eigenen Website der MSU möglich.
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(bsc)