Palo Alto übernimmt Cyberark – und erklärt den IAM-Markt zu Legacy
Zu einem omnipräsenten Cyber-Wächter wollen Palo Alto und CyberArk gemeinsam aufsteigen. Mit der Übernahme sei die Zeit der Identitätssicherheit angebrochen.
(Bild: iX)
Palo Alto Networks übernimmt Cyberark – der Security-Anbieter will so sein Portfolio im Bereich Identitätsmanagement deutlich ausbauen. Der Kaufpreis liegt bei circa 25 Milliarden US-Dollar; Cyberark-Aktionäre erhalten pro Aktie 45 US-Dollar in bar sowie 2,2005 Aktien von Palo Alto Networks. Das entspricht einem Aufschlag von 26 Prozent auf den durchschnittlichen Aktienkurs vor der Ankündigung. Die Übernahme haben die Verwaltungsräte beider Firmen bereits genehmigt, abgeschlossen werden soll sie in der zweiten Jahreshälfte 2026 – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen und Zustimmung der Aktionäre.
Zur neuen Ausrichtung gibt es bereits konkrete Ziele: Palo Alto gibt an, dass Kunden mit dem kombinierten Produktportfolio künftig menschliche, maschinelle und KI-basierte Identitäten in Unternehmensumgebungen besser schützen können. Um das zu erreichen, sollen Cyberarks Angebote beziehungsweise deren Funktionen zunächst in Palo Altos Produktlinien Strata und Cortex integriert werden – hierbei handelt es sich um die Firewall- und die Sicherheitsplattform.
Zeitalter der Identitäten
Es ist gleichzeitig der große Einstieg des Anbieters in den Markt des Identity and Access Managements (IAM) sowie des Privileged Access Managements (PAM). Bislang bot Palo Alto solche IAM-Funktionen lediglich als Teil seiner Netzwerk-, Cloud- und Endpoint-Security-Plattformen an. Nikesh Arora, Präsident und CEO, gibt an, dass Palo Alto in Marktsegmente immer an ihrem Wendepunkt eingestiegen sei. Für Identitätssicherheit sei jetzt dieser Moment gekommen.
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Cyberark sei der "unangefochtene Marktführer im Bereich Identitätssicherheit" – und zusammen werde man "das nächste Kapitel der Cyber-Security" schreiben. Palo Alto spart in der Ankündigung nicht mit klaren Ansagen: Der Anbieter bezeichnet den bisherigen IAM-Markt als "Legacy", der jetzt mit einer "Disruption" zu rechnen habe. Zusammen wollen die Anbieter zum "Cyber-Wächter" der Kunden werden, die sich dann in Sicherheit wiegend ihrem Kerngeschäft und der KI-Einführung widmen können.
Die Ankündigung der Übernahme findet sich hier. Erst kurz zuvor gab es im Netzwerkmarkt mit HPEs Kauf von Juniper eine weitere große Umwälzung.
(fo)