Apple soll nun doch an ChatGPT-Konkurrenten arbeiten – für Suchanfragen

Eine neue Gruppe innerhalb von Apples KI-Team soll einem Bericht zufolge an einer "Antwortmaschine" arbeiten, die ein wenig an Perplexity erinnert.

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Verschiedene Icons von Chatbot-Anwendungen auf einem iOS-Gerät

Verschiedene Icons von Chatbot-Anwendungen auf einem iOS-Gerät: Will Apple mitspielen?

(Bild: Tada Images/Shutterstock)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Apples angeschlagenes Apple-Intelligence-Team ist derzeit einem Bericht zufolge dabei, ein eigenes KI-Suchteam aufzubauen. Wie Bloomberg-Journalist Mark Gurman am Sonntag in seinem Newsletter schreibt, nennt sich das Team "Answers, Knowledge and Information" ("Antworten, Wissen und Information", kurz AKI) und ist unter Robby Walker angesiedelt. Der hatte eigentlich zuletzt das Siri-Team bei Apple an den Engineering-Manager Mike Rockwell verloren, der zuvor unter anderem für die Vision Pro (mit)verantwortlich zeichnete. Walker trägt aktuell den Titel eines "Senior Director", berichtet an KI-Oberchef John Giannandrea, der selbst als angezählt gilt.

Das AKI-Team sei derzeit in einer frühen Phase mit einer "Antwortmaschine", so der Bericht. Untersucht wird unter anderem, ob man ein "ChatGPT-artiges Sucherlebnis" umsetzen will. Daraus könnte dann tatsächlich Apples erster "richtiger" Chatbot werden, obwohl der Konzern in Form von Softwarechef Craig Federighi einen solchen eigentlich abzulehnen scheint. Allerdings gilt als denkbar, dass Apple ein KI-System in diesem Stil zumindest für seine Support-App umsetzen könnte.

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Apples Ansatz soll auch dabei helfen, Verluste auszugleichen, die durch ein Ende des milliardenschweren Suchdeals mit Google entstehen könnten. Dienstechef Eddy Cue hatte bereits Andeutungen gemacht, dass man einen Rückgang von Suchmaschinenanfragen wahrnimmt, weil Menschen mehr und mehr auf KI-Suchergebnisse setzen. Google wies dies allerdings zurück. Zudem soll Apple mit der KI-Suchmaschine Perplexity in Verhandlungen gewesen sein. Konzernchef Tim Cook bekräftigte erst in der letzten Woche, dass man sich Milliardenübernahmen vorstellen kann.

Apple Intelligence beinhaltet aktuell keine Suchfunktion, sondern setzt auf KI-Zusammenfassungen, Textveränderungen oder Bildgeneratoren, wobei die Produkte allesamt als gegenüber ChatGPT, Claude & Co. unterlegen gelten. Sogenanntes Weltwissen bezieht man hingegen über OpenAIs ChatGPT, das Nutzer auf Wunsch aktivieren können. Doch nun könnte auf absehbare Zeit zumindest die Suche von Apple selbst kommen – als eingedampfter Chatbot. Das AKI-Team arbeitet laut Gurman an einem eigenen Web-Crawler, der Daten aus dem Internet bezieht, um diese dann Nutzern über eine Chatbot-Oberfläche bereitzustellen.

Denkbar sei auch eine eigene App, plus neue Backend-Infrastrukturen, die Apple dann für Siri, Spotlight oder Safari nutzen könnte. Apple selbst sucht aktuell nach passenden Mitarbeitern, die an "innovativen Informationserfahrungen über Apples ikonischste Produkte hinweg" arbeiten wollen. Genannt werden unter anderem Siri, Spotlight, Safari, die Nachrichten-App oder die Lookup-Funktion. Allerdings hat Apple hier derzeit ein ganz anderes Problem: Das Apple-Intelligence-Team hat bereits mindestens vier Mitarbeiter an Meta verloren, wo enorme Gehälter für KI-Experten gezahlt werden.

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(bsc)