Mittwoch: Titanic-Tauchgang trotz Problemen, WhatsApp-Funktion gegen Scammer
Betreiber verantwortlich fĂĽr Todesfahrt + WhatsApp mit Gruppenchat-Warnung + AMD-Rekordumsatz trotz China-Bann + Vollausbaurecht fĂĽr Glasfaser + AVM wird Fritz
Symbolbild eines Schiffswracks auf See
(Bild: Mihai Todoran / Shutterstock.com)
Auf dem Weg zur Titanic implodierte im Sommer 2023 das Kohlefaser-Tauchboot Titan. Eine Untersuchung lässt kein gutes Haar an den Betreibern von Oceangate. Demnach hat das Management Sicherheitsprobleme ignoriert, obwohl es darauf hingewiesen wurde. Das hat dem Oceangate-Gründer und vier Mitfahrern das Leben gekostet. Derweil wird WhatsApp bei Gruppenchat-Einladungen von unbekannten Personen künftig eine "Sicherheitsübersicht" zeigen. So sollen Nutzer mögliche Betrugsversuche schneller erkennen können. Kriminell organisierte Scams per Messenger-Diensten sollen damit eingedämmt werden. Gestern hat AMD sein bisher bestes Umsatzquartal knapp geschlagen. Dabei wurden Rekordumsätze mit Ryzen-Prozessoren für Desktop-PCs und starke Epyc-Verkäufe verzeichnet. Allerdings dreht das US-Exportverbot für KI-Beschleuniger nach China das Betriebsergebnis ins Minus. Trotzdem macht AMD mehr als dreimal so viel Nettogewinn wie ein Jahr zuvor – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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"Die Firma war finanziell schwer angeschlagen und daher haben sie Entscheidungen getroffen, die die Sicherheit beeinträchtigten." So zitiert der aktuelle Untersuchungsbericht des US Coast Guard Marine Board of Investigation einen ehemaligen Mitarbeiter der US-Firma Oceangate. Sie baute das Tauchboot Titan. Bei einer Besichtigungsfahrt zum Wrack der Titanic am 18. Juni 2023 implodierte Titan, alle fünf Personen an Bord waren sofort tot. Das Unglück, bei dem auch Firmenchef Stockton Rush ums Leben kam, war vermeidbar; das macht der über 300 Seiten dicke Bericht deutlich. Er lässt kein gutes Haar am Management der Firma, das etwa Warnungen eines Betriebsleiters ignoriert und diesen nach Hinweisen auf Sicherheitsprobleme sogar gefeuert hat: Vernichtender Untersuchungsbericht zum tödlichen Titanic-Tauchgang.
Um Sicherheit in anderem Sinne geht es bei einer neuen WhatsApp-Funktion, mit der mögliche Betrugsversuche innerhalb dieses Messengers bekämpft werden. Bei Einladungen zu Gruppenchats von Personen, die nicht in der eigenen Kontaktliste stehen, wird künftig eine "Sicherheitsübersicht" mit Informationen zu dieser Gruppe eingeblendet. Damit sollen Nutzer eventuelle Scams schneller erkennen können. Zwar gibt es bereits eine kurze Kontextkarte nach Gruppenchat-Einladungen unbekannter Personen, doch die neue Sicherheitsübersicht geht einen Schritt darüber hinaus. Diese Funktion ist Teil einer Kampagne von WhatsApp-Betreiber Meta Platforms gegen kriminelle Scammer, die verschiedene Plattformen nutzen, um gutgläubige Menschen zu betrügen: WhatsApps neue Warnung bei Gruppenchat-Einladungen soll Scams eindämmen.
7,685 Milliarden US-Dollar hat AMD im zweiten Quartal 2025 umgesetzt. Die genaue Zahl ist wichtig, da erst die letzten beiden Nachkommastellen den firmeneigenen Rekord beweisen – Ende 2024 machte AMD 7,658 Milliarden Dollar Umsatz. Verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum wächst AMDs Umsatz um 32 Prozent. Dennoch bricht das Betriebsergebnis auf ein Minus von 134 Millionen Dollar zusammen. AMD begründet das mit dem zwischenzeitlichen Exportverbot eigens für China angepasster KI-Beschleuniger in Form der Instinct MI308. Dagegen verkaufen sich insbesondere die eigenen Epyc- und Ryzen-Prozessoren für Server und Desktop-PCs prächtig. Die Epyc-CPUs sollen "den Gegenwind durch die Instinct-MI308-Auslieferung nach China mehr als ausgeglichen" haben: Wegen China-Bann macht AMD Betriebsminus trotz Rekordumsatz.
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Glasfaser-Verleger dürfen derzeit Wohnungen in Deutschland nur anschließen, wenn Eigentümer respektive Mieter zustimmen. Das macht die Sache doppelt ineffizient. Erstens müssen die Verleger für jeden Vertragsabschluss neu ausrücken, zweitens wird die Vernetzung selbst im Mehrparteiengebäude ineffizient. Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) überlegt deshalb, ein "Recht auf Vollausbau" zu schaffen, wie es bei Stromleitungen üblich ist. Damit hat er sich zwischen viele Stühle gesetzt. Die Wohnungswirtschaft läuft zusammen mit dem Breitbandverband Anga Sturm gegen die Überlegung. Grundsätzlich positiv äußert sich jetzt der Verband der Anbieter im Digital- und Telekommunikationsmarkt (VATM) zum Kampf um "Vollausbaurecht" für Glasfaser: Jede Wohnung einzeln?
Fritzboxen, Fritz-Repeater, Fritz-Telefone und andere Produkte firmieren künftig nicht mehr unter dem Firmennamen AVM. Der Hersteller benennt sich 39 Jahre nach der Gründung von AVM GmbH in die FRITZ! GmbH um. Mit dem Wechsel will die Firma ihre Fritz-Marke in den Vordergrund stellen. Alle Produktmarken wie Fritzbox bleiben erhalten. "Die Namensänderung betrifft ausschließlich die Firmenbezeichnung – für Partner und Kunden ändert sich nichts", betont das Unternehmen. Im Handel dürfte der Wandel schleichend stattfinden. Die meisten Shops führen die Produkte noch unter dem Firmennamen AVM. Produktverpackungen dürften mindestens über die nächsten Monate mit beiden Firmennamen auftauchen: AVM gibt seinen Namen für Fritzboxen & Co. auf.
Auch noch wichtig:
- Wegen angeblich fehlerhafter Bremsen ziehen BMW und sein Zulieferer Continental vor Gericht. Beide bestätigen, vor wenigen Tagen Klage eingereicht zu haben: BMW und Continental gehen wegen angeblich fehlerhafter Bremsen vor Gericht.
- In Taiwan bahnt sich eine potenzielle Sicherheitskrise an. Ehemalige TSMC-Ingenieure sollen unerlaubt Geschäftsgeheimnisse entwendet haben: TSMC-Ingenieure sollen im Homeoffice 2-nm-Technik entwendet haben.
- In gut einem Monat stellt Apple voraussichtlich die nächste iPhone-Generation vor. Erwartet werden Design-Änderungen und ein Neuling. Es geht um iPhone 17 (Pro) und iOS 26: Apple-Event, Ankündigung und Release voraus.
- Große Betreiber wollen die Kunden in einen Vertrag nötigen, um ihre Position zu verbessern. Die wichtigste Alternative ist vorerst das Ad-hoc-Laden von Elektroautos: Wie Sie Abzocke an Ladesäulen vermeiden.
- Samsung weitet das Betaprogramm von One UI 8 auf Basis von Android 16 aus. Zudem verrät der Konzern, wann das finale Update auf Galaxy S25 und Co. landen soll: Samsung erweitert Betaprogramm von One UI 8 und nennt Releasezeitraum für Update.
- Mit zwei Open-Weight-Reasoning-Modellen will OpenAI offenbar vor allem der Konkurrenz aus China die Stirn bieten. Eine Herausforderung war dabei die Sicherheit: OpenAI veröffentlicht neue offene Modelle.
- Dank drahtloser Technik sind Mähroboter heutzutage schnell eingerichtet. Unsere vier Testgeräte sollen laut Hersteller sogar direkt aus dem Stand funktionieren. Das zeigen vier Mähroboter im Test: Kein Kabel, kein Stress – und sicher für Igel & Co?
- Die Wokyis Retro Docking Station packt Apples kleinen Desktop in ein Achtzigerjahre-Gehäuse. Besonderheit ist das Display: Dock für Mac mini M4 im klassischen Macintosh-Design und Screen.
- Das chinesische Schwerlast-eVTOL V2000CG transportiert Lasten bis zu 400 kg auf dem Luftweg. Das System kann so Offshore-Plattformen versorgen: Chinesisches 2-t-Schwerlast-eVTOL versorgt autonom Offshore-Bohrinsel.
- Die bei der Video-App Vine geposteten Inhalte sind seit Jahren nicht mehr verfĂĽgbar. Nun will Elon Musk das Archiv wiederentdeckt haben: Laut Elon Musk hat X das Vine-Archiv wiedergefunden.
(fds)