Nvidias Antwort an China: Kill-Switch wäre "eine offene Einladung für Desaster"

Nvidia weist Anschuldigungen der chinesischen Regierung entschieden zurück. Die eigenen KI-Chips sollen keine Hintertüren aufweisen.

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Nvidias KI-Beschleuniger H100

Nvidias KI-Beschleuniger H100. Die abgewandelte China-Version H20 steht im Fokus der Kill-Switch-Vorwürfe.

(Bild: Nvidia)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

KI-Beschleuniger von Nvidia sollen "keine Hintertüren, keine Kill-Switches, keine Spyware" enthalten, versichert die Firma in einem Blog-Beitrag. "So sind vertrauenswürdige Systeme nicht aufgebaut – und werden es auch nie sein."

Nvidia reagiert damit auf Anschuldigungen der Cyberspace Administration of China (CAC). Sie beschuldigte Nvidia, sogenannte Kill-Switches und weitgehende Tracking-Möglichkeiten in die eigenen Beschleuniger eingebaut zu haben. Mit Kill-Switches sind Möglichkeiten gemeint, Hardware aus der Ferne ausschalten und damit unbrauchbar machen zu können. Damit ließen sich ganze Supercomputer lahmlegen.

"Kill-Switches und eingebaute Hintertüren schaffen Single-Points-of-Failure und verletzen die Grundprinzipien der Cybersicherheit", führt der Verfasser David Reber Jr. weiter aus. Er ist bei Nvidia Chief Security Officer und Head of Product Security.

"Es gibt keine 'gute' geheime Hintertür – nur gefährliche Schwachstellen, die beseitigt werden müssen. Die Produktsicherheit muss immer auf die richtige Art und Weise erfolgen: durch strenge interne Tests, unabhängige Validierung und vollständige Einhaltung der weltweiten Cybersicherheitsstandards."

Einen fest eingebauten Kill-Switch nennt Reber Jr. einen "permanenten Fehler, der sich der Kontrolle des Benutzers entzieht, und eine offene Einladung zur Katastrophe. Das ist so, als würde man ein Auto kaufen, bei dem der Händler eine Fernbedienung für die Feststellbremse aufbewahrt – nur für den Fall, dass er entscheidet, dass man nicht fahren soll. Das ist keine vernünftige Politik. Es ist eine Überreaktion, die Amerikas wirtschaftlichen und nationalen Sicherheitsinteressen irreparablen Schaden zufügen würde."

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Chinas Anschuldigungen folgten auf einen US-amerikanischen überparteilichen Gesetzentwurf, Tracking-Möglichkeiten in KI-Chips einzubauen. Die Initiatoren argumentieren, dass das den Schwarz- und Grauhandel entsprechender Hardware in China unterdrücken soll. Dieses Gesetz ist allerdings bisher nicht verabschiedet.

Beim Kill-Switch berief sich die CAC auf "Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz", ohne sie zu nennen.

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