Als FBI ausgegeben: Diebe klauen unzählige iPhones

Eine Bande aus San Francisco hat in Portland zahlreiche Apple-Handys direkt aus einem GroĂźlager entwendet. Sie taten so, als seien sie die US-Bundespolizei.

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Symbolbild iPhone-"Diebstahl"

Symbolbild iPhone-"Diebstahl": In Portland wurde ein Lager ausgeräumt.

(Bild: MeskPhotography/Shutterstock)

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Spektakulärer Überfall im US-Bundesstaat Oregon: Mindestens zwei Personen als Teil einer fünfköpfigen Bande sollen bereits im vergangenen April "Hunderte" von iPhones aus einem Lagerhaus entwendet haben, indem sie sich als Mitarbeiter der US-Bundespolizei ausgaben – inklusive Autos mit Rundumkennleuchten, Jacken mit FBI-Logo und schusssicheren Westen.

Laut dem Lokalsender Kron4 stammt die Gruppe aus der San Francisco Bay Area und wusste, dass das Lagerhaus in Portland als iPhone-Vertriebsstelle dient. Laut Anklage sollen "rund 200" Apple-Smartphones und mehrere Kameras erbeutet worden sein. Mitarbeiter des Lagerhauses wurden mit Waffen und Worten bedroht, schlieĂźlich gefesselt.

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Nach dem Coup fuhren die zwei ausfĂĽhrenden Kriminellen zurĂĽck nach Kalifornien und ĂĽbergaben die geklauten iPhones. Ein zweiter Ăśberfall, bei dem es ebenfalls um Apple-Handys ging, soll geplant gewesen sein, scheiterte dann aber, weil die Gruppe festgenommen werden konnte.

Die Bandenmitglieder sollen zwischen 25 und 48 Jahre alt sein. Vier Personen befinden sich laut Angaben von Kron4 derzeit in Haft, eine fünfte Person ist noch auf der Flucht. Das Lagerhaus soll eine "Reshipping"-Firma gewesen sein, bei der Pakete weiterversendet werden. US-Bundesbehörden haben die Gruppe bereits angeklagt, eine Grand Jury übernahm den Fall. Die zwei Tatausführenden sollen zunächst an dem Lagerhaus gewartet haben, bevor sie dann mitsamt aktivierter Lichtanlage auf den Parkplatz fuhren. Dort kam es dann zur angeblichen FBI-Durchsuchung. Aufgrund des hohen Werts des Diebstahls und der Art der Ausführung drohen den Mitgliedern der Bande nun hohe Haftstrafen.

Ob Apple direkt von dem Fall betroffen war – etwa, weil der Konzern die Dienste des Lagerhauses nutzte –, blieb zunächst unklar. iPhones lassen sich vergleichsweise einfach sperren, wenn sie gestohlen wurden. Mittlerweile gibt es eine ganze Industrie, unter anderem in China, die sich auf die "Aufbereitung" solcher Geräte spezialisiert hat. Dabei werden teilweise nur die Komponenten weiterverkauft, teilweise aber auch versucht, Bestohlene zu kontaktieren, damit diese selbst die Entsperrung vornehmen, angeblich, damit ihre Daten nicht in falsche Hände geraten.

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(bsc)