Apple-Patent von existierender App inspiriert [2. Update]

Bei seinen im vorigen Jahr beantragten Patenten für mobile Anwendungen scheint sich Apple auif den ersten Blick von Software in seinem App-Store anregen lassen. Die Illustrationen riefen Bedenken bei App-Entwickler hervor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 201 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Kirsch

Apple hat vor knapp einem Jahr Patente für mobile Anwendungen beantragt, die unter anderem das Buchen von Hotels und Reisen ermöglichen. Nun konstatiert die deutsche Firma FutureTap in einem Blog-Eintrag eine auffällige Ähnlichkeit zwischen einem Bild im Patentantrag und ihrem einzigen iPhone-Programm "Where to?".

(Bild: futuretap.com)

Die Abbildung 6 (TIFF-Datei) sieht bis ins Detail so aus wie der Startbildschirm von "Where to?". Dieses Programm ist laut FutureTap seit dem Start von Apples AppStore im Juli 2008 dort erhältlich. Dass Apple nicht nur versehentlich ein Bild kopiert hat, geht aus dem Text des Patentantrags hervor: Abbildung 6 zeige Funktionen, die ein Reisender "in einer Ausführungsform der Erfindung" zur Verfügung habe.

Ortwin Gentz von FutureTap schreibt in dem Blog-Eintrag zu Apples Patentantrag, dieses Vorkommnis bestärke ihn in seiner Aversion gegen Softwarepatente. Diese diskriminierten kleine Entwickler, die sich den Aufbau einer großen Rechtsabteilung nicht leisten könnten.

Im April hatten die Erfinder des iControlPad Apple vorgeworfen, ihr Design in einem Patentantrag kopiert zu haben. Das iPhone-Gehäuse enthält für Spiele benötigte Steuerungselemente.

[Update]:
Unter anderem Techcrunch weist darauf hin, dass die Patentanträge Apples auch Zeichnungen enthalten, die an "Guide You Amsterdam" und eine App von Ralph Lauren erinnern. Die Bilder allein lieferten keinen Anhaltspunkt dafür, dass Apple diese Anwendungen oder Unternehmen schädigen oder Techniken, die aus anderen Anwendungen stammten, patentieren wolle.

Aus der Patentschrift selbst ergibt sich unter anderem, dass Techniken patentiert werden sollen, die es ermöglichen, bei den Reisen eines Nutzers seine Position und den Status eines elektronischen Geräts festzustellen und die Benachrichtigung über die Ankunft des Nutzers an andere Anwendungen zur Weiterverarbeitung weiterzuleiten. Dem Nutzer soll durch eine Anwendung die Möglichkeit gegeben werden, die gesamten Reisevorbereitungen, den Reiseablauf und das weitere Vorgehen nach der Ankunft zu planen, unter Einbeziehung von Informationen Dritter. Die Abbildung sollte dann lediglich illustrieren, wie diese Techniken, die ein portables Gerät zur Verfügung stellt, in eine Anwendung integriert werden können.

[2. Update]:
Apple hat FutureTap inzwischen geantwortet. Man wolle über Schritte nachdenken, den Where-to-Hersteller als Quelle des Bildes im Antrag zu nennen. Im übrigen bezeichne die Schutzschrift nicht das dargestellte User-Interface oder das Konzept einer integrierten Reiseanwendung als Erfindung. (ck)