Polarlichter: Entstehung und Farben physikalisch erklärt
Starke Sonnenstürme bringen Polarlichter mittlerweile auch nach Deutschland. Wie es dazu kommt und ob das Himmelsspektakel unsere Technik gefährdet.
Wenn der Himmel in ungewöhnlichen Farben erstrahlt, schauen die Menschen seit jeher gebannt nach oben und suchen nach Erklärungen: Die Lichter stammen von den glänzenden Waffen der Walküren, die gefallene Krieger nach Walhalla führten, dachten etwa die Wikinger. Die Inuit in Grönland meinten hingegen die Seelen der Toten zu erkennen – die mit einem Walrossschädel Fußball spielten. In vielen Kulturen sahen Menschen die unheimlichen Lichter schlicht als Vorboten des Unheils oder Zeichen des Todes.
Das einzig Mystische an Polarlichtern ist heutzutage ihr Name: Der Fachbegriff für Polarlichter lautet Aurora Borealis oder Aurora Australis, je nachdem, ob sie in der Nord- oder Südpolarregion entstehen. Der Begriff Aurora leitet sich von der römischen Göttin der Morgenröte ab, die der Legende nach täglich von Osten nach Westen reiste und den Sonnenaufgang verkündete. Borealis und Australis spielen ebenfalls auf Götter an: Boreas ist der griechische Gott des Nordwinds, Auster die römische Entsprechung des griechischen Gottes Notus des Südwinds.
- Polarlichter entstehen, wenn geladene Teilchen des Sonnenwinds die Atmosphäre der Erde erreichen. Sie geben Energie an die dort vorhandenen Atome und Moleküle ab, die daraufhin sichtbares Licht aussenden.
- Aktuell durchläuft die Sonne ein Aktivitätsmaximum, wodurch es die Lichter häufiger auch bis nach Mitteleuropa schaffen.
- Verschiedene Farben ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Atome und Moleküle in der Atmosphäre und der Energie der Teilchen im Sonnenwind.
Seit dem 19. Jahrhundert ist Schluss mit den religiösen Deutungen. Seitdem wissen Forschende, dass Polarlichter ihren Anfang nicht in abenteuerlichen Schlachten oder dem mysteriösen Jenseits nehmen, sondern weit draußen im Weltraum, genauer gesagt: in der Sonne.
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