Weiterer Rückschlag für Microsofts Anti-Spam-Technik Sender ID

Auch AOL macht einen Rückzieher und will künftig Microsofts Vorschlag Sender ID zur Spam-Bekämpfung nicht weiter fördern.

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Von
  • Jürgen Kuri

Auch AOL macht einen Rückzieher und will künftig Microsofts Vorschlag Sender ID zur Spam-Bekämpfung nicht weiter fördern. Nach heftiger Kritik vor allem aus der Open-Source-Welt hatte die IETF-Arbeitsgruppe MARID der Technik die Zustimmung verweigert. Nun will AOL "angesichts der Bedenken der IETF und der schwachen Unterstützung für Sender ID aus der Open-Source-Szene" künftig alleine die Technik Sender Policy Framework (SPF) verfolgen, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem US-Newsdienst Internetnews. Allerdings will AOL User, die in ihrem Mail-System Sender ID nutzen, nicht ausschließen und ihnen weiter die notwendigen Schnittstellen bieten.

Die IETF-Arbeitsgruppe will nach der Ablehnung von Sender ID eine Alternative für den Mechanismus zur Überprüfung des Absenders untersuchen. Genau an diesem entzündete sich bei Sender ID die heftige Kritik, weil Microsoft hier für "Purported Responsible Address" (PRA) nach wie vor patentrechtliche Ansprüche erhebt. Microsoft hatte unter dem Titel Sender ID eine Kombination seines ursprünglichen Vorschlags Caller ID und dem bereits im Praxistest befindlichen SPF vorgelegt. Patentansprüche lagen dabei offensichtlich vor allem auf der Kombination dieses Vorschlag mit dem PRA-Bestandteil.

Microsoft hatte sich zwar mit Yahoo und AOL in einer Anti-Spam-Allianz zusammengeschlossen, zumindest Yahoo aber verfolgte seinen eigenen technischen Ansatz mit DomainKeys weiter. Mit dem Abschied von AOL bei Sender ID steht Microsoft mit seinem Vorschlag, für den sich Bill Gates höchstselbst schon einmal in die Bresche warf, weitgehend alleine da. (jk)