Wie weiland VHS: Cassette-App sortiert Videos auf dem iPhone

Die Videosammlung zu sortieren, war frĂĽher nicht leicht: Sie steckte oft in zahlreichen VHS-Kassetten. Dies imitiert nun eine neue iPhone-App.

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Icon der Cassette-App

Icon der Cassette-App: Wenn's komplizierter sein soll, damit es SpaĂź macht.

(Bild: Creative Interactions Limited)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht: Dieser Prämisse folgt eine neue Video-App fürs iPhone. Cassette vom unabhängigen neuseeländischen Entwickler Devin Davies ist ein "Home Video Player", der die iPhone-Fotomediathek auf ganz besondere Art sortiert: Ähnlich, wie man dies einst von VHS-Kassetten kennt. Das im Retro-Design angelegte Werkzeug macht aus vorhandenen Clips virtuelle Heimvideos.

Diese werden, einsortiert in an BASF, 3M, TDK & Co. erinnernde grafische Hüllen, zeitlich organisiert und können dann in einen "Videorekorder" eingeschoben werden. Dort gibt es dann die üblichen Tasten eines VHS-Geräts und in Pixelschrift gehaltene Angaben zu Aufnahmezeit und Aufnahmeort, sobald man einen Clip abgefahren hat. Lustig ist auch der "Take Me Somewhere"-Knopf, mit dem man sich vom Archiv aus ein Zufallsvideo ansehen kann. Einen Shuffle-Knopf hat der Player obendrein.

Nett gemacht ist auch das haptische Feedback: Mittels Taptic Engine (Vibrationsmotor des iPhone) imitiert die App sogar das Herausnehmen und Einschieben der Kassette. Die Wiedergabe erfolgt entweder in einem kleinen "Fernseher" direkt auf dem Hauptbildschirm der App oder aber im Vollbild. Glücklicherweise nicht implementiert hat Macher Davies einen VHS-Filter, der das Bild explizit verschlechtert. Cassette erinnert an ähnliche Ansätze für die Wiedergabe von Musik, beispielsweise die Solos-App, die sich an Musikkassetten orientiert.

Videos by heise

Davies bietet Cassette kostenlos an, die App hat dann allerdings einige Defizite. So kann man einzelne Videos nicht explizit auswählen. Wer die App komplett freischalten will – und den Macher damit auch unterstützen – zahlt 8,99 Euro für eine einmalige Freischaltung. Ursprünglich waren auch Monats- und Jahresabos (99 Cent oder 6,99 Euro) geplant, diese lassen sich derzeit aber nicht mehr aufrufen. Damit Cassette funktioniert, muss man der App Zugriff auf die Fotomediathek geben. Deren Daten sammelt der Entwickler aber nicht.

Cassette kann Videos via AirPlay auch an tvOS-Geräte und andere kompatible Empfangs-Hardware weiterreichen. Die Idee hinter Cassette stammt übrigens von einem Freund von Davies. Dieser hatte sich beklagt, dass das Betrachten von Heimvideos auf dem iPhone nicht mehr so schön sei wie dereinst mit physischen Videokassetten.

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(bsc)