Excel führt Copilot-Funktion ein
Microsoft bringt mit der Copilot-Funktion seine KI direkt in Excel-Formeln. Sie soll Daten automatisch analysieren, kategorisieren und zusammenfassen.
(Bild: sasirin pamai/Shutterstock.com)
Microsoft hat die KI-Ära für Excel eingeläutet: Mit der Copilot-Funktion wird erstmals ein KI-Sprachmodell direkt ins Tabellenblatt integriert – sowohl für Windows als auch für Mac. Anwender können ab Version 2509 (Build 19212.20000) für Windows beziehungsweise Version 16.101 (Build 25081334) für Mac ab sofort auf das Beta-Feature zugreifen, sofern sie über eine entsprechende Lizenz für Microsoft 365 Copilot verfügen.
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Die neue Funktion ermöglicht es, mit natürlicher Sprache Aufgaben für die KI anzustoßen. Microsoft gibt als Beispiele das Klassifizieren von Kundenfeedback, das Zusammenfassen langer Texte, das Brainstorming von Ideen, das Erstellen von Listen oder das Generieren von mehrzeiligen Tabellen direkt aus dem Excel-Raster heraus an. Die Formel =COPILOT("Prompt", Bereich) verarbeitet einen Arbeitsauftrag – beispielsweise "Bewerte die Stimmung in diesem Feedback" – und nutzt dabei Zell- oder Bereichsreferenzen als Kontext.
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Da die Copilot-Funktion direkt im Berechnungsmodell von Excel integriert ist, passen sich die KI-Ergebnisse bei Datenänderungen automatisch an. Anwender müssen also weder Skripte neu starten, noch Add-ins aktualisieren. Die Funktion lässt sich nahtlos mit bereits bestehenden Excel-Formeln wie IF, SWITCH oder LAMBDA kombinieren und kann auf Ergebnisse anderer Funktionen zugreifen – laut Microsoft soll das den Workflow deutlich beschleunigen und vereinfachen.
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Funktioniert nur mit Excel-Daten
Anwender müssen jedoch beachten, dass die Copilot-Funktion bislang ausschließlich mit Daten arbeitet, die im Workbook vorliegen. Sie kann also (noch) keine Live-Webdaten oder unternehmensinterne Dokumente abrufen. Laut Microsoft werden die Eingaben vertraulich verarbeitet und nicht zum Training der KI verwendet. Pro Nutzer sind aktuell 100 Copilot-Aufrufe alle 10 Minuten beziehungsweise 300 pro Stunde erlaubt. Geplant ist allerdings, die Limitierungen langfristig zu verringern und weitere Funktionen, wie eine bessere Unterstützung für Datumswerte, zu integrieren.
Da sich das Feature noch in einer Beta befindet, bitten die Entwickler in der Ankündigung explizit um Feedback der Anwender über die eingebauten Rückmeldemechanismen in Excel und über die Support-Seiten. Zuvor hatte Microsoft bereits einen KI-Assistenten in Office integriert, mit dem Nutzer sich zum Beispiel beim Textschreiben unter die Arme greifen lassen konnten. Die freie Konkurrenz LibreOffice bietet nativ bislang keine KI-Funktionen, solche lassen sich jedoch über Erweiterungen hinzufügen. Ein Beispiel für eine lokale generative KI ist localwriter.
(fo)