Microsoft testet CD-Key-Überprüfung im Downloadcenter

Wer sein Windows mit einem geklauten CD-Key installiert, kann womöglich bald bei Microsoft keine Updates mehr dafür herunterladen.

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Von
  • Axel Vahldiek

Beim Service Pack 2 für Windows XP hat Microsoft eine Sperre eingebaut, die Raubkopierern das Leben schwer machen soll. Sie besteht in einem Abgleich des CD-Schlüssels, der bei der XP-Installation eingesetzt wurde, mit einer Liste von Schlüsseln, die als kompromittiert gelten. Steht der Installationsschlüssel darin, verweigert das Setup die Arbeit.

Ein solcher Abgleich könnte demnächst bei jedem anderen Windows-Update ebenfalls fällig sein: Microsoft testet auf einer Seite des englischsprachigen Downloadcenters ein neues Überprüfungsverfahren.

Dabei wird der Anwender aufgefordert, sich ein spezielles ActiveX-Control installieren zu lassen, welches dann die Überprüfung vornimmt. Anschließend erfährt man, ob Microsoft das installierte Windows als Raubkopie verdächtigt. Auch hierbei scheint eine schwarze Liste zum Einsatz zu kommen. Die Überprüfung soll auch ohne Internet Explorer klappen, als Beispiel führt Microsoft den Webbrowser Firefox der Mozilla-Foundation an.

Derzeit ist die Überprüfung noch freiwillig und der Download in jedem Fall möglich, doch räumt der Softwareriese in einer FAQ die Möglichkeit ein, dass sich das demnächst ändert. Das gilt dann vermutlich nicht nur für individuell heruntergeladene Updates aus dem Downloadcenter, sondern auch für die automatischen Updates. Betroffen sind Windows XP und 2000 Professional. Für die älteren Windows-Versionen 9x und NT sowie die Server-Varianten soll auch weiterhin der Download ohne Überprüfung möglich sein.

Ob diese Überprüfung Raubkopierer wirklich abhalten kann, darf jedoch bezweifelt werden. Im Internet kursieren diverse Key-Generatoren, die beliebig viele frisch erzeugte Schlüssel ausspucken, die natürlich ebenso illegal, aber eben nicht in der schwarzen Liste enthalten sind. Microsoft war sogar so freundlich und stellte ein Skript zur Verfügung, um einen Schlüssel bei Bedarf bequem gegen einen anderen auszutauschen. Microsoft könnte zwar den Schlüssel beim Aktivieren des frisch installierten XP überprüfen, doch war auch dieser Schutzmechanismus schon kurz nach Erscheinen von XP ausgehebelt. Damit dürfte also jeder Raubkopierer, der ein wenig Mühe nicht scheut, auch weiterhin sein Windows auf dem aktuellen Stand halten können. (axv)