GeForce Now bekommt RTX-5080-Äquivalent und neue AMD Ryzen Threadripper
Die Ultimate-Klasse von Nvidias GeForce Now bekommt ein großes Hardware-Upgrade. Nutzer können bald selbst Spiele installieren.
(Bild: Nvidia)
Nvidia führt neue sogenannte Superpod-Server für seinen Spiele-Streaming-Dienst GeForce Now ein. Wer die teuerste Abostufe Ultimate ab 22 Euro pro Monat abonniert hat, soll ab September die Leistung einer GeForce RTX 5080 statt einer RTX 4080 in der Cloud bekommen. Dafür verlangt Nvidia keine Preiserhöhung.
Gleichzeitig aktualisiert Nvidia die Prozessoren von AMDs Ryzen Threadripper Pro 5000 (Zen 3) auf Ryzen Threadripper Pro 9000. Es bleibt zwar bei acht CPU-Kernen pro Spiele-Instanz, diese sollten jetzt aber deutlich flotter sein. Beim Arbeitsspeicher spricht Nvidia von der doppelten Menge, verrät den bisherigen Ausgangswert allerdings schon nicht.
Keine echte GeForce RTX 5080
In den GeForce-Now-Servern sitzen keine echten GeForce-Grafikkarten, sondern Servermodelle, die ähnliche Bildraten schaffen sollen. Bisher waren das etwa L40G-Modelle (Ada Lovelace) mit einem Fast-Vollausbau der AD102-GPU – mit noch mehr Shader-Kernen als bei der GeForce RTX 4090.
Beim Upgrade liegt der Einsatz der RTX Pro 6000 (Blackwell) in der neuen Server-Edition nahe: Auf einer GPU könnten so zwei Spiele-Instanzen mit RTX-5080-Leistung laufen. Dazu passen die 48 GByte Grafikspeicher pro Instanz – eine RTX Pro 6000 hat 96 GByte GDDR7-Speicher.
Im Mittel ist eine GeForce RTX 5080 etwa 10 bis 15 Prozent schneller als eine RTX 4080. Nvidias Vergleich mit deutlich höherem Abstand sind nur mit Multi-Frame-Generation (MFG) möglich, das mehrere künstliche Frames zwischen den tatsächlich gerenderten einfügt.
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Weniger Latenz, bessere Bildqualität
Nvidia verspricht derweil Verbesserungen bei der Streaming-Latenz, unter anderem helfen neue Netzwerkprozessoren in den Servern (ConnectX-7). AusschlieĂźlich im Mobilfunknetz der Telekom funktioniert hierzulande die 5G+-Funktion L4S (Low Latency, Low Loss, Scalable Throughput) zur Latenzreduzierung.
Die Bildqualität will Nvidia unter anderem mit einem effizienten AV1-Stream, einer Erhöhung der maximalen Transferrate auf 100 Mbit/s und einer YUV-4:4:4-Abtastung verbessern. Ein umfassendes Maßnahmenpaket nennt Nvidia Cinematic Quality Streaming (CQS). Auf mehr Geräten soll GeForce Now künftig die native Auflösung und passende Bildraten für die maximale Bildwiederholrate rendern, etwa bei 5K-Monitoren und dem Steam Deck. Rennsimulation-Fans können erstmals Lenkräder verwenden, allerdings zunächst nur von Logitech.
(Bild:Â Nvidia)
Mehr Spiele unterstĂĽtzt dank individueller Installation
Bisher laufen rund 2300 Spiele über GeForce Now. Nvidia erweitert das Portfolio mit der Option "Install to Play". Sofern der Publisher das erlaubt, können Abonnenten der Performance- und Ultimate-Stufen selbst Spiele in der Cloud installieren. Zum Start soll das mit 2200 Titeln möglich sein.
Es gibt allerdings Haken: Ohne Aufpreis stehen maximal 100 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Ein aktuelles "Call of Duty" etwa passt da nicht. Zudem müssen Nutzer ihre Spiele bei jeder Gaming-Runde neu in die GeForce-Now-Cloud herunterladen und installieren. Selbst von Cloud zu Cloud dürfte das einige Minuten dauern und energetisch mäßig sinnvoll sein.
Alternativ bietet Nvidia dauerhaft nutzbare Speicherkontingente an, in denen alle Installationen und Spielstände erhalten bleiben, solange Nutzer zahlen. 200 GByte kosten 3 Euro pro Monat, 500 GByte 5 Euro und ein TByte 8 Euro.
GeForce Now erhält derweil neue Spiele, die auch ohne individuelle Installation laufen, darunter "Borderlands 4", "Call of Duty: Black Ops 7" und "The Outer Worlds 2". Im Fall von "Fortnite" testen Nvidia, Epic und Discord den Spielebeitritt über die Discord-App: Wenn ein Freund "Fortnite" spielt, kann man ohne manuellen Spielstart einer Partie direkt von Discord heraus beitreten.
(mma)