Pixel 10, 10 Pro und XL: Google-Smartphones mit "Pixelsnap" und Android 16
Google hat sein Dreigestirn aus Pixel 10, 10 Pro und 10 Pro XL vorgestellt. Die neuen Modelle sehen zwar aus wie die Vorgänger, sie können aber neue Tricks.
Google Pixel 10 Pro in der Farbe Porcellain.
(Bild: Google)
Ähnlich wie im Vorjahr hat Google die Pixel-10-Reihe im Zuge eines "Made by Google"-Events in drei Varianten vorgestellt. In diesem Jahr schafft es der Hersteller zudem, die Geräte mit der aktuellen Android-Version (16) ab Werk auszustatten – was im vergangenen Jahr verpasst wurde. Überdies erhalten die Smartphones vollen Qi2-Support inklusive umfangreichem Zubehör, und drei rückseitigen Kamerasensoren für alle Modelle. Zwischen dem Basis- und den Pro-Modellen gibt es indes Unterschiede hinsichtlich der verwendeten Sensoren. Laut Google sind es die ersten Smartphones mit dem im Mai vorgestellten Material 3 Expressive Design ab Werk.
Pixel 10 und 10 Pro: Optisch ein Pixel 9
Das Design der neuen Pixel-Generation ähnelt dem der Pixel-9-Serie: Das rückseitige Kameraelement mit der abgerundeten und über die gesamte Breite gehenden Form sieht aus wie beim Vorgänger. Wie beim Pixel 9 gibt es drei Varianten: Ein Basismodell, das Pixel 10, und zwei Pro-Versionen, die Google Pixel 10 Pro und 10 Pro XL heißen. Die beiden Pro-Modelle unterscheiden sich ähnlich wie Apples Pro-iPhones vor allem durch unterschiedlich große Displays und Akkus, aber auch anhand weiterer Details.
(Bild:Â Google)
Die LTPO-Bildschirme der Pro-Modelle mit 6,3 (1280 × 2856 Pixel) und 6,8 Zoll (1344 × 2992 Pixel) sind mit bis zu 3300 cd/m² in der Spitze und 2200 cd/m² im HDR-Modus laut Google heller als das Basismodell mit 3000 im Peak respektive 2000 cd/m² (HDR). Zudem bieten beide Pro-Modelle eine dynamische Bildwiederholrate von einem bis 120 Hertz. Das 6,3 Zoll OLED-Panel des Pixel 10 mit einer Full-HD-Auflösung von 1080 × 2424 Pixeln variiert lediglich zwischen 60 und 120 Hertz.
Auch beim Finish und Schutz der RĂĽckseite und des Displays gibt es Unterschiede: Die Pro-Modelle haben eine mattierte RĂĽckseite aus Corning Gorilla Glass Victus 2 und einen polierten Rahmen. Das Pixel 10 besitzt zwar auch Victus-2-Glas, jedoch hat Google dem Modell eine polierte RĂĽckseite mit mattem Rahmen verpasst.
Pixelsnap: Fast wie MagSafe
Die Rückseite beherbergt zudem einen magnetischen Ring, wie es bislang nur bei Apples iPhones und dem HMD Skyline zu finden war. Die Lösung ermöglicht neben besserem kabellosem Laden mit dem Qi2-Standard auch das Anheften von Accessoires, was Google Pixelsnap nennt. Laut Google können neben Ladegeräten, Stative, Griffe und weiteres Zubehör am Pixel 10 befestigt werden, auch wenn man neue "Google Cases mit Pixelsnap" verwendet. Zudem soll es von "Made for Google"-Partnern Autohalterungen und -ladegeräte, Griffe, Brieftaschen und mehr geben, so der Hersteller.
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Kabelloses Laden der Pixel-Geräte über "Pixelsnap" kann beim Pixel 10 und 10 Pro mit 15 W durchgeführt werden, beim 10 Pro XL sind dank Support von Qi2.2.1 bis zu 25 Watt möglich. Kabelgebunden können das Pixel 10 und 10 Pro mit 30 W und das 10 Pro XL mit 45 W geladen werden.
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Weiter hat Google die Akkus der neuen Geräte vergrößert: Das Pixel 10 Pro XL besitzt einen 5200 mAh großen Akku (Pixel 9 Pro XL: 5060 mAh), der der bisher größte Energiespeicher eines Pixel-Smartphones ist. Zuletzt dominierte das Pixel 9a mit einem 5100 mAh Akku im Akkuranking in Googles-Phone-Portfolio. Das 10 Pro hat einen 4870 mAh und das Pixel 10 einen 4970 mAh Akku (Pixel 9 und 9 Pro: 4.700 mAh). Damit hat Google allen neuen Modellen einen etwa 200 bis 300 mAh größeren Energiespeicher versehen. Laut Hersteller sollen die neuen Modelle im moderaten Betrieb um die 30 Stunden Laufzeit schaffen.
Triple-Kameras jetzt fĂĽr alle Standard
Bei den Kameras liefert Google vor allem beim Pixel 10 eine Neuheit: Denn anstelle einer Dual-Kamera mit Weit- und Ultraweitwinkel erhält das Basis-Pixel eine dritte Kamera, die für Telezoomaufnahmen verantwortlich ist. Hinsichtlich der Sensoren gibt es Unterschiede zwischen dem Basis- und den Pro-Modellen.
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Denn das Kamera-Setup der Pros besteht aus einem 50-MP-Weitwinkel, 48-MP-Ultraweitwinkel mit Makrofokus und einer 48-MP-Kamera mit 5-fach-Teleobjektiv mit bis zu 100-facher digitaler Vergrößerung. Der 100er-Zoom nutzt laut Google KI, um fehlende Bildinformationen synthetisch zu errechnen. Zudem verfügt die Frontkamera über einen 42-MP-Sensor mit Autofokus. Videos kann das Pixel 10 Pro mit 8K und 24/30 fps aufnehmen, beim Pixel 10 ist bei 4K mit 24/30 und 60 fps Schluss.
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Die Triple-Kamera des Pixel 10 ist derweil aus einem 48-MP-Weitwinkel-, einem 13-MP-Ultraweitwinkel und einer Telezoom-Kamera mit 10,8 MP und fünffacher optischer und 20-facher digitaler Vergrößerung. Die beiden ersten Kamerasensoren scheint Google auch im Budget-Modell Pixel 9a zu verbauen. Nur die Telezoom-Kamera ist neu. wie beim Pixel 9 setzt Google bei der Selfiekamera auf einen 10,5-MP-Sensor. Die Bildqualität des Pixel 10 könnte trotz der Ähnlichkeiten zum 9a besser sein, da Google einen neuen Bildsensor (ISP, "Image Signal Processor") nutzt.
Neu ist der komplette Tensor-G5-Prozessor, der im Unterschied zu den bisherigen Tensor-Modellen des Herstellers nicht mehr zusammen mit Samsung entwickelt und gefertigt wird. Laut Google ist der G5 der erste komplett selbst entwickelte Custom-Chip, der beim Auftragsfertiger TSMC in einem aktuellen 3-nm-Verfahren hergestellt wird.
Google selbst geht nicht weiter im Detail auf den neuen Chip ein. Es heißt lediglich, dass er mit "führender Prozessortechnologie für die Gemini-Ära entwickelt" wurde und eine bis zu 60 Prozent leistungsstärkere TPU als der Vorgänger für KI-Aufgaben besitzen soll. Der Vorteil des neuen Chips sollen neben mehr Leistung und besserer Energieeffizienz auch eine geringere Hitzeentwicklung sein. Dieses Problem hatten einige ältere Pixel-Modelle im Sommer recht häufig – etwa bei der Navigation mit Google Maps auf längeren Autofahrten.
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Begleitet wird der neue Chip von 12 GByte RAM beim Pixel 10 und 16 GByte bei den Pro-Modellen. Der internen Flash-Speicher geht es beim Basis- und dem kleinen Pro-Modell bei 128 GByte los. Das Pixel 10 kann optional auch mit 256 GByte bestellt werden, während die Pro-Versionen mit bis zu einem TByte angeboten werden. Neu ist, dass Google bei den Pro-Versionen auf sogenannten "Zoned UFS"-Speicher setzt. Diese Speichertechnologie soll unter anderem die Leistung und Lebensdauer mobiler Geräte verbessern.
Zur weiteren Ausstattung gehören Wi-Fi-7 bei den Pros und Wi-Fi-6e beim Basis-Modell. Kurios dabei ist, dass im vergangenen Jahr alle Modelle mit Wi-Fi-7 ausgerüstet waren. Warum Google dem 10er beim WLAN ein Downgrade verpasst hat, ist unklar. Immerhin verfügen alle über das neue Bluetooth 6, und die Pro-Modelle zudem über UWB ("Ultra Wide Band", Ultrabreitband), um unter anderem eine präzisere Ortung von Gegenständen über den Find Hub zu realisieren. Den Pro-Modellen vorbehalten ist weiterhin der Thread-Support vorbehalten. Damit können entsprechende Smart-Home-Geräte direkt über das Smartphone gesteuert werden, ohne dass ein spezieller Thread-Hub oder -Router erforderlich ist. Apples iPhones seit dem 15 Pro können das auch.
Wieder etwas mehr KI an Bord
In die Pixel-10-Serie ziehen auch neue KI-Funktionen ein. Unter anderem soll der "Kamera-Coach" Nutzer dabei unterstützen, "das perfekte Foto zu machen". Die Funktion nutzt laut Google Gemini-Modelle, um etwa Vorschläge "für den besten Winkel, die beste Beleuchtung oder die besten Modi zu machen", heißt es.
Ferner soll mit dem Feature "Automatische Beste Aufnahme" automatisch ähnliche Gruppenaufnahmen zu einem einzelnen optimierten Foto zusammenführen, auf dem "alle Personen von ihrer besten Seite zeigen". Überdies soll mit der verbesserten Funktion "Mich hinzufügen" die Person, die das Foto gemacht hat, zu Gruppenfotos hinzugefügt werden können. Als Standardassistent dient Gemini.
Googles proaktiver Assistent, namens Magic Cue, wird zunächst nicht in Deutschland verfügbar sein. Die KI soll auf dem Pixel 10 dazu in der Lage sein, intelligente Vorschläge auf Basis der Smartphone-Nutzung wie App-Nutzung, Bildschirmaktivitäten und Daten aus Google-Apps (wie Gmail, Chrome, Fotos, YouTube, Docs) zu machen. Dafür ist laut Google keine Cloud erforderlich, stattdessen wird alles direkt auf dem Smartphone durchgeführt.
Als Beispiel für die Funktion schreibt Google: "Wenn Sie beispielsweise eine Fluggesellschaft anrufen, kann es automatisch Ihre Flugdaten aus Ihrer E-Mail finden und während Ihres Telefonats anzeigen. Es hilft Ihnen sowohl dabei, Informationen abzurufen als auch Maßnahmen zu ergreifen, sei es, um eine Adresse für ein Abendessen anzugeben oder die richtigen Fotos zu finden, die Sie mit einem Freund teilen möchten – und das alles, ohne den Chat zu verlassen." Laut Google sind für die Funktion der Tensor-G5-Chip sowie eine neue Version der lokalen KI Gemini Nano erforderlich, um Magic Cue "privat und sicher" auf dem Smartphone auszuführen.
Eine exklusive Pixel-10-Funktion, die nach Deutschland kommt, ist eine Tagebuch-App, die sehr an Apples Journal-App erinnert. Die App ist bereits im Play-Store gelistet.
Sieben Jahre Updates
Weiterhin verspricht Google eine lange Updategarantie von sieben Jahren. Im Laufe dieses Zeitraums erhalten die Pixel-Geräte neben neuen Android-Versionen auch monatliche Sicherheitspatches und regelmäßige sogenannte Pixel-Drops. Mit den Drops erhalten die Geräte neue Funktionen.Das Pixel 10 ist in den Farben "Indigo" (Blau), "Frost" (Weiß), "Lemongrass" (Gelblich-Grün) und "Obsidian" (Schwarz) bestellbar. Das 10 Pro und Pro XL bietet Google in den dezenteren Farben "Moonstone" (Grau), "Jade" (Blassgrün), "Porcelain" (Weiß) und ebenso "Obsidian" (Schwarz) an. Alle drei Geräte sind ab sofort bei Google vorbestellbar.
Das Pixel 10 startet preislich bei 899 Euro und das Pixel 10 Pro bei 1099 Euro. FĂĽr das XL-Modell verlangt Google ab 1199 Euro. Das sind die gleichen Preise, die der Hersteller schon fĂĽr die Pixel-9-Familie veranschlagte. Die neuen Pixel-10-Modelle sind laut Google ab dem 28. August verfĂĽgbar.
(Bild:Â Google)
Die Preise der neuen Modelle im Ăśberblick:
- Pixel 10 (128 GByte): 899 Euro
- Pixel 10 (256 GByte): 999 Euro
- Pixel 10 Pro (128 GByte): 1099 Euro
- Pixel 10 Pro (256 GByte): 1199 Euro
- Pixel 10 Pro (512 GByte): 1329 Euro
- Pixel 10 Pro (1 TByte): 1589 Euro
- Pixel 10 Pro XL (256 GByte): 1299 Euro
- Pixel 10 Pro XL (512 GByte): 1429 Euro
- Pixel 10 Pro XL (1 TByte): 1689 Euro
Käufer eines Pixel 10 erhalten ein Google One AI Premium-Abo mit Gemini Advanced und zwei TByte Cloud-Speicher für die Dauer eines Jahres.
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(afl)