Lycos wird nach Indien weitergereicht

Der südkoreanische Internetkonzern Daum verkauft den 2004 übernommenen US-Suchmaschinenveteranen nach einer Restrukturierung an ein indisches Unternehmen, das sich auf digitales Marketing spezialisiert hat.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

Der südkoreanische Internetanbieter Daum Communications verkauft seine US-Tochter Lycos Inc. an das indische Unternehmen Ybrant Digital. Berichten zufolge zahlt der in Haidarabad angesiedelte Spezialist für digitales Marketing rund 36 Millionen US-Dollar in Aktien für den Veteranen des ersten Internet-Booms.

Der 1995 in den USA gegründete Suchmaschinen- und Portalbetreiber war auf dem Höhepunkt der New Economy von der Telefónica-Tochter Terra Networks im Zuge eines mit 12,5 Milliarden US-Dollar bewerteten Aktientauschs übernommen worden. Daum Communications hatte Lycos vier Jahre später für 95 Millionen US-Dollar erworben und es später einer Restrukturierung unterzogen.

Zu dem Unternehmen gehören neben der Suchmaschine Lycos unter anderem auch die Homepage-Hoster Tripod und Angelfire sowie das Spieleportal Gamesville. Daum hatte zuvor schon andere Unternehmensteile veräußert. So übernahm etwa der Großverlag Condé Nast die zu Lycos gehörende Website Wired.com.

Der europäische Ableger Lycos Europe, von der US-Mutter einst als Joint Venture mit Bertelsmann ins Leben gerufen und an die Börse gebracht, befindet sich nach langem Siechtum inzwischen in Abwicklung. Das Tafelsilber wurde verkauft: So übernahm United Internet die Lycos-Tochter United Domains, bei der Wissens-Community Lycos IQ hatte der Burda-Verlag zugeschlagen. (vbr)