Tipp: Wann sich Digitalzoom lohnt und wann nicht

Neben dem optischen Zoom kann man beim iPhone auch digital heranzoomen. So sinnvoll ist die Funktion und so nutzen Sie sie.

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.

Ich habe gehört, der Einsatz eines Digitalzooms ist Quatsch. Betrifft die Aussage Telefotos des iPhones?

Grundsätzlich gilt: Digitalzoom schneidet ein Motiv nur zu, entsprechend dem gewählten Ausschnitt.

Das führt zu einem sichtbaren Qualitätsverlust im Vergleich zu einem Teleobjektiv, welches die Brennweite optisch erwirkt. Erste Wahl sollte daher der Einsatz eines passenden Objektivs sein.Bei dem Pro-iPhone liefert das 3×- beziehungsweise 5×-Tele (je nach Modell) deutlich bessere Aufnahmen als die Hauptkamera mit vergleichbarem Digitalzoom.

In der Regel brauchen Sie sich darum aber keine Gedanken zu machen: Die iOS-Kamera verwendet das für die jeweilige Aufnahme sinnvolle Modul automatisch (im Gegensatz zu manch Drittanbieter-App). Reicht Ihnen das optische Tele nun aber nicht aus, haben Sie zwei Möglichkeiten:

1. Sie verwenden zusätzlich einen Digitalzoom, indem Sie das Vorschaubild mit zwei Fingern auseinanderziehen. Mit der iOS-Kamera eines iPhone 16 Pro können Sie so bis zu 25-fach heranzoomen.

2. Sie verwenden das Digitalzoom nicht und schneiden stattdessen das Bild im Nachgang selbst zu.

Videos by heise

Für den Digitalzoom sprechen vier Gründe: Erstens passt das iPhone die Belichtung und den Fokus an den gewählten Bildausschnitt an.

Zweitens optimiert die interne Bildverarbeitung die Aufnahme speziell auf den vergrößerten Ausschnitt. Drittens wird das Ergebnis automatisch auf 12 Megapixel hochskaliert, was für die Darstellung und Weiterverarbeitung von Vorteil sein kann. In unseren Tests erzielten digital gezoomte Aufnahmen regelmäßig bessere oder zumindest gleichwertige Ergebnisse im Vergleich zum nachträglichen Beschnitt. Viertens sparen Sie sich die Nacharbeit.

Testfoto Leuchtturm: Hier von weitem.

Für den nachträglichen Zuschnitt spricht, dass Sie in einer Bildbearbeitungssoftware das Ergebnis nach eigenen Wünschen passend schneiden, schärfen und skalieren können. Das ist eher bei einer simplen Kamera ohne intelligente Funktionen von Vorteil, in Verbindung mit RAW-Dateien.

Dasselbe Objektiv (iPhone 16 Pro Max Tele), zwei Herangehensweisen: Der Qualitätsverlust bei nachträglichem Zuschnitt (links) gegenüber dem Digitalzoom (rechts) ist deutlich erkennbar.

Eine Besonderheit bieten iPhones mit 48-Megapixel-Sensor, wenn Sie Fotos standardmäßig mit 12 oder 24 Megapixeln speichern lassen: Bei leichten Zoomstufen greift die Hauptkamera auf einen kleineren Bereich des Sensors zu, der dank der Pixelreserven aber immer noch ein Bild mit 24 Megapixeln (bis Brennweite 35 Millimeter) oder zumindest 12 Megapixeln (bei 48 Millimetern) ermöglicht – ganz ohne Interpolation.

Dagegen würde ein nachträglicher Zuschnitt eines 12-Megapixel-Bildes auf Bildausschnitt die effektive Auflösung auf etwa 3 Megapixel reduzieren. Zusammengefasst: Nutzen Sie mit Ihrem iPhone getrost das Digitalzoom, wenn Sie eine größere Brennweite unbedingt benötigen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(tre)