Perplexity will Verlage beteiligen, wenn Inhalte genutzt werden

Wenn Perplexitys Browser Comet auf Inhalte von Verlagen zurückgreift, sollen künftig auch Inhalteersteller finanziell beteiligt werden – manche.

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Jemand tippt, es erscheint die Silhouette eines Kopfes.

(Bild: Peshkova/ Shutterstock.com)

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Die Frage nach den Inhalten und der Finanzierung von Inhalten treibt KI-Anbieter und Inhalteersteller jeglicher Couleur gleichermaßen um. Nun möchte Perplexity Verlage beteiligen, sobald deren Inhalte für die Beantwortung von Anfragen im KI-Browser Comet und der KI-Suche genutzt werden. CEO Aravind Srinivas hat von Beginn an erklärt, man wolle ein neues Bezahlsystem erschaffen. Ihm sei klar, dass Verlage bezahlt werden müssen.

Konkret sollen 42,5 Millionen US-Dollar von Perplexity bereitgestellt werden, die unter Publishern verteilt werden können. Das Geld stammt aus den Einnahmen, die wiederum durch das Abonnement des Browsers Comet Plus generiert werden. Kunden müssen 5 US-Dollar im Monat zahlen, bekommen dann neben dem vollen Zugang zu den Browser-Funktionen etwa auch kuratierte Nachrichten und Inhalte von Perplexitys Verlags-Partnern bereitgestellt. 80 Prozent der Einnahmen gehen an die Verlage, 20 Prozent behält Perplexity, so der Plan.

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OpenAI und Google hingegen haben keine Beteiligung bei tatsächlicher Nutzung der Inhalte von Verlagen ausgemacht, sondern millionenschwere Abkommen mit einzelnen Verlagen getroffen, die es ihnen erlauben, Inhalte nach eigenem Bedarf zu verwenden. Auch Microsoft hatte ursprünglich bei der Einführung von KI in der Suchmaschine Bing davon gesprochen, Inhalteersteller an den Einnahmen beteiligen zu wollen. Bisher ist jedoch nichts dergleichen bekannt.

Auch bei Perplexity müssen die Verlage allerdings in ein Partnerprogramm kommen, um entlohnt zu werden. Bekannt ist, dass die Times, Los Angeles Times, Fortune und auch der Spiegel aus Deutschland dabei sind. Schon vor einiger Zeit hieß es, Perplexity starte damit, die Partner an den Werbeeinnahmen zu beteiligen. Das betraf die Suche. Nun geht es auch um den Browser und Abo-Einnahmen.

Gleichzeitig sieht sich Perplexity Klagen von Verlagen gegenüber. Forbes, das Wall Street Journal und Condé Nast etwa beanstanden, dass die KI-Suchmaschine ihre Artikel verwendet, um Nutzenden zu antworten, ohne dafür zu zahlen – weder für die Echtzeit-Suche und Nutzung noch für Inhalte, die für das Training der KI-Modelle genutzt werden. Es gibt auch Vorwürfe, Perplexity ignoriere die robots-txt-Datei. Diese regelt maschinenlesbar, welche Inhalte genutzt werden dürfen und soll Crawler, die Inhalte abgreifen, ausschließen. Dabei beruft sich Perplexity darauf, dass sie keine generellen Crawler los schicken, sondern auf Wunsch eines Nutzers bestimmte Seiten angesteuert werden. Deshalb würden die Regeln für Crawler nicht gelten.

(emw)