Amazon Kuiper knackt Gigabit-Marke im Satelliten-Internet-Test

Amazon hat in einem Test eine Download-Rate von 1280 Megabit pro Sekunde erreicht. Doch wie aussagekräftig ist der Test?

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Standard-Terminal von Amazon Project Kuiper

Das Standard-Terminal von Amazon Project Kuiper soll Übertragungsraten von bis zu 400 Megabit pro Sekunde ermöglichen.

(Bild: Amazon)

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Amazon Project Kuiper hat über eine Satelliteninternetverbindung eine Übertragungsrate von über 1 Gigabit pro Sekunde erreicht. Projektleiter Rajeev Badyal postete auf LinkedIn ein Video, das einen Geschwindigkeitstest zeigt, der 1280 Megabit pro Sekunde im Download erreicht. Unklar bleibt, wie hoch die Uploadrate ist – diese will das Unternehmen erst später verraten. Sie soll aber wohl beachtlich sein.

Amazon hat inzwischen nach eigenen Angaben über 100 Satelliten im Orbit. In den kommenden Wochen und Monaten sollen weitere folgen. "Mit unseren ersten Amazon Project Kuiper-Satelliten in einer Höhe von 630 km konnten wir das Netzwerk auf Herz und Nieren prüfen. Letzte Woche führte unser Team eine weitere Runde von Geschwindigkeitstests mit unserem Kunden-Terminal der Enterprise-Klasse durch. Die Ergebnisse sprechen für sich", kommentierte Badyal den Clip.

Zu sehen ist ein PC, auf dem ein Speedtest von Ookla ausgeführt wird. "Soweit wir wissen, ist dies die erste kommerzielle Phased-Array-Antenne, die 1+ Gbit/s aus der erdnahen Umlaufbahn liefert", so Badyal. Was zunächst nach einem Punktsieg gegen den Mitbewerber SpaceX aussieht, kommt jedoch mit einem großen Aber: Erstens ist das verwendete Terminal keines, das normale Endnutzer verwenden werden. Und zweitens fand der Test unter Laborbedingungen statt, da im Echtbetrieb später die Übertragungskapazitäten unter mehreren Nutzern aufgeteilt werden.

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Mit der Standardantenne soll Kuiper später eine maximale Downloadgeschwindigkeit von 400 MBit/s erreichen – das entspricht dem Wert von Starlink. SpaceX plant für die Zukunft auch Angebote mit Gigabit-Geschwindigkeit für Unternehmenskunden. Dies soll mithilfe der V3-Satelliten realisiert werden.

Noch ist unklar, wann Amazon seinen Satellitendienst für Kunden öffnet. Amazon selbst hält einen Start noch im Jahr 2025 für möglich. In einer kommenden Mission sollen 27 weitere Satelliten ins All gebracht werden. Seitens der US-Telekommunikationsbehörde FCC wurde Amazon auferlegt, bis Juli 2026 die Hälfte seiner Satelliten – 1618 – und bis Juli 2029 alle 3236 Satelliten in Betrieb zu haben.

(mki)