Postversand in die USA um 81 Prozent eingebrochen
Seit Ende August gelten neue Regeln für den Warenversand in die USA. Das hat weltweite Folgen. Eine UN-Organisation arbeitet an Lösungen.
(Bild: Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock.com)
- Niklas Jan Engelking
- mit Material der dpa
Der internationale Postverkehr in die Vereinigten Staaten ist nach der EinfĂĽhrung von neuen US-Zollvorschriften um 81 Prozent zurĂĽckgegangen. Das berichtete der Weltpostverein in Bern. Die UN-Organisation verglich die Daten vom 29. August, als die Zollfreiheit fĂĽr Warenimporte mit einem Wert unter 800 Dollar abgeschafft wurde, mit dem Wert von einer Woche zuvor. Bei dem Weltpostverein gehe man davon aus, dass der Einbruch bis jetzt anhalte, sagte eine Sprecherin.
Als Reaktion auf die neuen Zollregeln haben nach Angaben des Weltpostvereins weltweit 88 Postdienstleister den Versand in die USA zumindest teilweise eingestellt. Unter anderem hat der Bonner Konzern DHL, der auch unter der Marke Deutsche Post auftritt, seinen Paketdienst deutlich eingeschränkt.
Trump fĂĽhrte unter anderem Drogenschmuggel als Grund an
US-Präsident Donald Trump hatte den Zoll-Schritt unter anderem damit begründet, dass in zollfreien Paketen in großem Stil gefährliche Drogen in die USA geschmuggelt worden seien. In den vergangenen Jahren waren zollfreie Paketlieferungen unter anderem dank chinesischen Plattformen wie Temu und Shein stark gestiegen. Im April hatte die US-Regierung deshalb die "De-minimis"-Regel ausgesetzt, die es ermöglichte, Paketsendungen im Wert von unter 800 US-Dollar zollfrei einzuführen und hob die Zollgebühren auf solche Pakete stufenweise an.
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Der Weltpostverein arbeitet nach eigenen Angaben an technischen Lösungen, um den Postverkehr mit den USA wieder in Gang zu bringen. Seit Freitag stehe Dienstleistern ein Programm zur Verfügung, mit dem die notwendigen Zölle berechnet und bezahlt werden könnten, hieß es. Diese lasse sich per Application Programming Interface (API) auch an die Systeme in den Filialen der Dienstleister anbinden.
(nen)