Bundesweiter Warntag: Handys bimmelten größtenteils pünktlich

Bei vielen Menschen schlugen am heutigen Warntag die Handys Alarm, aber auch andere Kanäle wie Warn-Apps.

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Probewarnung am 11. September

Probewarnung auf dem Smartphone.

(Bild: heise online)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Heute schlugen wieder verschiedene Warnkanäle Alarm, um für den Ernstfall zu proben. Vor allem Handys klingelten und einige Sirenen heulten auch. Grund dafür ist, dass Bund, Länder und Kommunen an jedem zweiten Donnerstag im September gemeinsam ihre Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenlagen testen. Um 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine Probewarnung über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) aus. Manche erreichte die Nachricht erst später, die meisten wohl aber pünktlich um 11:00 Uhr.

Die Meldung des BBK geht an angeschlossene Warnmultiplikatoren wie Rundfunk- und Fernsehsender, Warn-Apps, digitale Anzeigetafeln und wird seit 2022 auch über Cell Broadcast an Millionen Mobiltelefone weitergegeben. Ergänzend setzen viele Kommunen Sirenen und Lautsprecherwagen ein. Warnungen erreichten auch die meisten Nutzer der Warn-App NINA.

Neu getestet wurde zudem der Automatic Safety Alert (ASA), der mit ersten ASA-zertifizierten Digitalradios erhältlich ist. Gegenüber dpa sagte eine BBK-Sprecherin, dass der Test durch die Arbeitsgemeinschaft Netze durchgeführt wurde, wobei eine Probewarnung an eine Auswahl an ASA-fähigen DAB+-Endgeräte gesendet wurde. Das sei unabhängig von Mobilfunk oder Internet möglich. "Nach Erkenntnis des BBK liefen der Versand der Probewarnmeldung über MoWaS sowie die Auslieferung der Warnmeldung über den Warnkanal DAB+ mit der Funktion ASA (Automatic Safety Alert) technisch ohne Probleme. Die ASA-Funktion ist aktuell noch nicht Teil des Warnsystems und wird erst in den kommenden Monaten an MoWaS angeschlossen", heißt es von einer Sprecherin des BBK gegenüber heise online.

Wie viele Menschen darüber gewarnt wurden, ist noch unklar. "Zum Erhalt der Probewarnmeldung am Bundesweiten Warntag war die Eingabe eines von DAB+ vordefinierten Standortcodes essentiell notwendig. Ob die DAB+ Radios korrekt eingestellt waren, gilt es nun im Rahmen der Evaluierung nachzuvollziehen", so die Sprecherin.

Ebenfalls sollen wieder die Warn-Apps NINA und Katwarn Alarm schlagen – sofern diese installiert sind. Gewarnt wird aber auch über Taxi-Dachtafeln, und sogar eine Kaffeemaschine hatte in der Vergangenheit pflichtbewusst den Menschen die Alarm-Nachricht überbracht, wobei Letzteres jedoch ein Versehen war. Dieses Mal gab es auch Türöffner in der Bahn, die warnten.

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Um 11:45 Uhr soll dann, wie in den Jahren zuvor, bundesweit die Entwarnung erfolgen – außer beim Cell-Broadcast-System, das bisher nur Warnungen versenden kann, wie das BBK mitteilt. Begleitet wird der Warntag erneut von einer Online-Umfrage, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen mit den verschiedenen Warnkanälen teilen können. Laut BBK ist der reichweitenstärkste Warnkanal Cell Broadcast, der laut bisheriger Umfrage 73 Prozent der Befragten erreichte. Danach folgen Warn-Apps und Sirenensignale mit je 59 Prozent.

Die Teilnahme an der diesjährigen Umfrage erfolgt bis zum 18. September 2025 unter www.warntag-umfrage.de. Die Rückmeldungen fließen zusammen mit technischen Analysen in die Weiterentwicklung des Warnsystems ein.

Cell Broadcast macht auch vor Parkgaragen nicht halt.

(Bild: heise medien)

Update

Artikel wurde nach Gebimmel leicht aktualisiert und Antwort vom BBK ergänzt.

(mack)