Nintendo bekommt 2 Millionen US-Dollar von Mod-Hardware-Anbieter

Nintendo hat sich mit dem Betreiber einer Plattform fĂĽr Mod-Hardware auf eine Strafzahlung von 2 Millionen US-Dollar geeinigt. Der Anbieter hatte keinen Anwalt.

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Eine Nintendo Switch 2 in zwei Händen gehalten

(Bild: oasisamuel/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Nintendo hat sich auĂźergerichtlich mit dem Betreiber der Plattform ModdedHardware.com geeinigt, die mehrere Hardware-Tools fĂĽr Nintendos Spielkonsole Switch vertrieben hat. Der Einigung zufolge muss der Betreiber namens Ryan Daly Nintendo eine Summe von 2 Millionen US-Dollar zahlen. Zudem hat es der Betreiber zu unterlassen, kĂĽnftig Hardware fĂĽr Nintendo-Konsolen zu vermarkten oder zu verkaufen. Die Domain https://www.moddedhardware.com/ soll ihm entzogen werden.

Die Einigung haben Nintendos Anwälte und der Betreiber von ModdedHardware.com nun beim zuständigen Gerichtshof in Seattle eingereicht, wie Gerichtsdokumente zeigen. Daly hat Nintendos Auflagen zugestimmt und verzichtet damit darauf, den Rechtsstreit vor Gericht auszutragen.

Auf ModdedHardware.com konnte man verschiedene Piraterie-Hardware kaufen. Dazu gehörte die MiG Switch: eine frei bespielbare Cartridge, die zum Abspielen von Schwarzkopien auf der Nintendo Switch genutzt werden kann. Zudem waren auf der Plattform Mod-Chips erhältlich, über die unautorisierte Firmware auf die Switch-Konsole geladen werden konnte.

Nintendo hatte den Betreiber von ModdedHardware im Juni 2024 verklagt. Der Mann aus Michigan hatte die Vorwürfe von sich gewiesen – und für Schlagzeilen gesorgt, indem er auf das Engagement eines Anwalts verzichtete. Stattdessen vertrat er sich selbst vor Gericht.

Laut Nintendo habe man Daly bereits im März 2024 die Chance gegeben, die Geschäftstätigkeiten von ModdedHardware einzustellen, um einer Klage aus dem Weg zu gehen. Daly habe diesem Vorschlag scheinbar zugestimmt – allerdings sei der Geschäftsbetrieb der Plattform unverändert fortgesetzt worden. Auch eine weitere Warnung habe daran nichts geändert. Schließlich klagte Nintendo.

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Nintendo verklagt regelmäßig Anbieter von Piraterie-Hardware, Leaker und Emulatoren-Entwickler. Im vergangenen Jahr hat etwa der Entwickler Tropical Haze den Switch-Emulator Yuzu sowie den 3DS-Emulator Citra nach einer Nintendo-Klage aus dem Verkehr gezogen.

(dahe)